Kompromiss steht aus
Eine Lösung sollte schon lange erreicht sein - Im Kosovo-Konflikt wird weiter verhandelt. Die Kompromissfindung gestaltet sich schwierig.
Pristina/Belgrad - Im Kosovo-Konflikt ist entgegen allen Ankündigungen noch keine Lösung erreicht. Obwohl der serbische Unterhändler Borislav Stefanovic mehr als fünf Stunden mit dem KFOR-Kommandanten Erhard Bühler verhandelte, wurde kein Kompromiss erzielt.
Die kurz vor Mitternacht unterbrochenen Gespräche sollen heute weitergehen. Hunderte Serben verbrachten im Norden des Landes die elfte Nacht an ihren Straßensperren, mit denen sie jeden Verkehr auf den wichtigsten Transitrouten lahmlegen.
Sie wollen so lange ausharren, bis ihre Forderung erfüllt ist, zwei von der Kosovo-Regierung übernommene Grenzübergänge wieder serbischer Kontrolle zu unterstellen. Als Kompromiss hatte KFOR vorgeschlagen, Soldaten die Grenzposten kontrollieren zu lassen, damit Albaner und Serben mit Hilfe der EU wieder an den Verhandlungstisch in Brüssel zurückkehren.
Auf der anderen Seite müssen die Serben nach diesem Kompromissvorschlag ihre Straßensperren abbauen. Die Kosovo-Regierung hatte nach anfänglicher Ablehnung mitgeteilt, sie habe mit dem KFOR-Oberbefehlshaber Bühler "Einverständnis über die nächsten Schritte" erzielt. Einzelheiten darüber wurden nicht bekannt.
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