Kommt sie? - Die Nobelpreise und ein großes Fragezeichen

Am 20. Dezember werden einige außergewöhnliche Menschen mit den Nobelpreisen ausgezeichnet - so ist es in Skandinavien Tradition. In diesem Jahr könnte es eine Besonderheit geben.
dpa |
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Die diesjährige Friedensnobelpreisträgerin María Corina Machado ist untergetaucht. (Archivbild)
Die diesjährige Friedensnobelpreisträgerin María Corina Machado ist untergetaucht. (Archivbild) © Jesus Vargas/dpa
Oslo/Stockholm

Die venezolanische Oppositionsführerin María Corina Machado, der ungarische Schriftsteller László Krasznahorkai und zwölf Wissenschaftler werden heute feierlich mit den diesjährigen Nobelpreisen geehrt. Unklar blieb bis zuletzt, ob Friedensnobelpreisträgerin Machado angesichts von Drohungen der autoritären Führung ihres Landes persönlich zur Preisverleihung nach Oslo reisen kann - dort soll sie eigentlich in den Mittagsstunden (ab 13.00 Uhr) für ihren Kampf im Dienste der Demokratie mit dem wohl wichtigsten politischen Preis der Erde ausgezeichnet werden.

Machado gilt als führende Widersacherin des venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro. Aus Sorge um ihre Sicherheit lebt sie seit längerem an einem geheimen Ort innerhalb Venezuelas. Das Nobelkomitee war bislang davon ausgegangen, dass sie zur Preiszeremonie nach Oslo kommt. Eine Pressekonferenz mit ihr am Vortag der Preisverleihung, wie es sonst üblich ist, musste jedoch erst verschoben und dann abgesagt werden.

Machado selbst hatte beteuert, sie werde alles daransetzen, um für die größte Ehrung ihres Lebens in die norwegische Hauptstadt reisen zu können. Die venezolanische Staatsanwaltschaft ließ jedoch wissen, dass die 58-Jährige aufgrund verschiedener Ermittlungen gegen sie als flüchtig betrachtet werde, sollte sie das Land verlassen. Bei der Rückreise nach Venezuela könnten ihr also schwerwiegende Folgen wie Verhaftung oder ein Einreiseverbot drohen.

Viel Pomp in Stockholm

Weitaus einfacher ist die Situation des ungarischen Autors Krasznahorkai und der jeweils drei Preisträger in den weiteren Kategorien Medizin, Physik, Chemie und Wirtschaftswissenschaften: Sie werden ihre Nobelmedaillen am Nachmittag (ab 16.00 Uhr) bei einer weiteren Zeremonie im Konzerthaus von Stockholm in Empfang nehmen. Schwedens König Carl XVI. Gustaf wird ihnen die Preise persönlich überreichen. Am Abend wartet dann ein pompöses Bankett im Rathaus der schwedischen Hauptstadt auf die Geehrten.

Die Nobelpreise gehen auf den schwedischen Dynamit-Erfinder und Preisstifter Alfred Nobel (1833-1896) zurück. Sie sollen gemäß Nobels Testament Entdeckungen und Errungenschaften würdigen, die der Menschheit im vergangenen Jahr den größten Nutzen gebracht haben. 

Die Namen der Preisträgerinnen und Preisträger wurden allesamt bereits im Oktober verkündet, ausgezeichnet werden sie jedoch traditionsgemäß alljährlich am 10. Dezember, dem Todestag Nobels. Dotiert sind die Nobelpreise auch in diesem Jahr wieder mit elf Millionen schwedischen Kronen (eine Mio. Euro) pro Preiskategorie.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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