Klimawandel großes Sicherheitsrisiko für Deutschland

Dürren, Überschwemmungen und Missernten im Globalen Süden sind auch eine Gefahr für Deutschland. BND-Präsident Kahl zählt die Folgen der Erderwärmung zu den fünf größten Sicherheitsrisiken.
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Dürre gehört zu den Folgen des Klimawandels. (Archivbild)
Dürre gehört zu den Folgen des Klimawandels. (Archivbild) © Mirjam Schmitt/dpa
Berlin

Der Klimawandel gehört einer interdisziplinären Studie zufolge zu den größten Sicherheitsrisiken für Deutschland. Ein 77-seitiger Report, den Wissenschaftler und der Bundesnachrichtendienst (BND) im Auftrag des Auswärtigen Amtes verfasst haben, warnt unter anderem vor Ernteausfällen, Preisschocks und den Folgen klimaschonender Reformen, was wiederum wirtschaftliche Einbußen, politische Instabilität sowie mehr Migration nach sich ziehen könnte.

BND-Präsident Bruno Kahl schreibt im Vorwort des Berichts, der Klimawandel gehöre neben Russland, China, Terrorismus und Cyber-Angriffen zu den "fünf großen externen Bedrohungen für unser Land". Für Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), die die Studie in Auftrag gegeben hatte, müsse Klima bei Sicherheitsfragen mitgedacht werden: "Jedes Zehntelgrad Erderwärmung weniger macht unser Leben sicherer."

Die "Nationale interdisziplinäre Klimarisiko-Einschätzung" (NiKE) verfasste der BND gemeinsam mit dem Metis Institut der Bundeswehr-Universität München, dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und der Denkfabrik "adelphi research". Darin heißt es etwa, dass großflächige Ernteausfälle und daraus resultierende Preisschocks auf den internationalen Märkten zu wachsender Ressourcenknappheit führten, weshalb immer mehr Menschen ihren angestammten Wohnort verlassen dürften. In den betroffenen Regionen drohe eine Zunahme bewaffneter Konflikte sowie vermehrter Zulauf zu militanten Gruppierungen, was mittelbar auch die Sicherheit Deutschlands und Europas bedrohe.

Angriffspunkt für Populisten - Schwächung der EU

Für Deutschland sagt der Bericht wegen der Kosten des Klimawandels negative Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum voraus. Gegenmaßnahmen wie die CO2-Bepreisung riefen zudem "Verlustängste" bei der Bevölkerung hervor, was wiederum "Angriffspunkte für Populismus, Rechts- und Linksextremismus" biete. 

Noch stärker von den Klimafolgen dürften demnach die südeuropäischen Länder betroffen sein, was dort politische Instabilität hervorrufen und letztlich den Zusammenhalt der EU schwächen könne.

Als Resultat des NiKE-Reports mahnt Baerbock verstärkte Anstrengungen zum Schutz des weltweiten Klimas an: "Wer Klimaschutz schleifen lässt, bedroht die Existenzgrundlage von Menschen, ihren Wohlstand, unsere innere Stabilität", sagte die Ministerin der Deutschen Presse-Agentur. "Wir können es uns als Gesellschaft nicht leisten, uns solchen Klimasicherheitsrisiken auszusetzen."

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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