Kim Jong Il: Der Diktator, das Phantom

Eine offizielle Bestätigung gibt es nicht, aber Gerüchte und Vermutungen: Was will Kim Jong II in Peking? Tagelang hält der starke Mann und sagenumwobene Diktator Nordkoreas China in Atem.
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Ist das Kim?
AP Ist das Kim?

PEKING - Eine offizielle Bestätigung gibt es nicht, aber Gerüchte und Vermutungen: Was will Kim Jong II in Peking? Tagelang hält der starke Mann und sagenumwobene Diktator Nordkoreas China in Atem.

Dieser Staatsbesuch ist einer der besonderen Art: Während jeder andere Staatschef keine Gelegenheit auslässt, um sich auf vielen schönen Pressefotos zu zeigen, geht Nordkoreas sagenumwobener Diktator Kim Jong Il einen anderen Weg: Völlig überraschend tauchte er in Peking auf – angeblich. Aber kein offizielles Bild, keine Erklärung, nicht einmal eine Bestätigung des Besuchs an sich war von Nordkoreas stalinistischen Machthabern zu erhalten. Und auch die Chinesen überboten sich nicht gerade mit Auskunftsfreude.

So gibt es derzeit in Peking Szenen wie aus einem Thriller im Kalten Krieg zu sehen: Mal rotten sich martialisch wirkende Polizeikräfte vor einem Bahnhof zusammen, weil angeblich gerade der Diktator im Sonderzug ankommt. Dann rauscht wieder eine große Limousine mit abgedunkelten Scheiben im Konvoi durch die Straßen. Drinnen: angeblich Kim. Schließlich gibt es sogar eine Handvoll verwischter Schnappschüsse, die einen alternden Mann mit Sonnenbrille zeigen. Der könnte tatsächlich Kim sein.

Auf der diplomatischen Bühne ist das Wiederauftauchen des Nordkoreaners eine kleine Sensation. Nach einem Schlaganfall, für den es natürlich auch keine Bestätigung gab, war er verschollen. Entsprechend groß ist das Rätselraten, was er nun im Nachbarreich gewollt hat. Experten mutmaßen, er könne wegen der katastrophalen Lage in seiner Heimat Chinas Staatschef Hu Jintao um Wirtschaftshilfe gebeten haben. Und dafür womöglich Zugeständnisse im umstrittenen Atomprogramm des Landes in Aussicht gestellt haben. Die internationalen Gespräche darüber hatte das Land zuvor abgebrochen.

Fragen kann all das Kim keiner. Ebenso überraschend, wie er kam, verschwand er gestern wieder. Wenn er denn überhaupt da war. Zumindest gab es in Peking am Donnerstag wieder Hochbetrieb am Bahnhof. Es fuhr ein Sonderzug nach Nordkorea... mue

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