Kerry warnt vor Scheitern der Afghanistan-Wahl

Bei seiner Vermittlungsmission in der Wahlkrise in Afghanistan hat US-Außenminister John Kerry vor einem Scheitern der Präsidentenwahl gewarnt. "Wir sind an einem sehr, sehr kritischen Zeitpunkt für Afghanistan", sagte Kerry in Kabul nach Angaben der US-Botschaft.
dpa |
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Kabul - "Die Legitimität der Wahl steht auf dem Spiel." Er hoffe auf eine Lösung. "Aber ich kann nicht sagen, dass das im gegenwärtigen Augenblick ein Automatismus ist."

Nach dem vorläufigen Ergebnis liegt Ex-Finanzminister Aschraf Ghani bei der Stichwahl für das Präsidentenamt deutlich vor dem früheren Außenminister Abdullah Abdullah. Abdullah hat das auf Wahlbetrug zurückgeführt, das Ergebnis zurückgewiesen und den Sieg für sich reklamiert. Er hatte die erste Wahlrunde klar gewonnen.

Kerry war am Freitag mit den Kandidaten und mit dem scheidenden Präsidenten Hamid Karsai zusammengetroffen. Aus Ghanis Wahlkampfteam hieß es, Kerry wolle am Abend weitere Vermittlungsgespräche führen. US-Präsident Barack Obama hat Abdullah und Ghani im Falle von Gewalt oder Verfassungsverstößen mit dem Ende der US-Hilfe gedroht.

Abdullahs Anhänger hatten ihn aufgefordert, eine Regierung auszurufen. Abdullah hatte sich einige Tage Zeit erbeten. Er macht ein "Dreieck des Betruges" zwischen der Karsai-Regierung, der Wahlkommission und dem Wahlkampfteam Ghanis für Manipulationen verantwortlich.

Die Mission der Vereinten Nationen in Afghanistan (Unama) schlug nach einer Mitteilung vom Freitag eine Überprüfung von 3,5 Millionen Stimmzetteln vor, was 44 Prozent der abgegebenen Stimmen entspräche. Diese Überprüfung würde 8050 Wahllokale (35 Prozent) umfassen.

Unama schätzte, dass die Überprüfung etwa 14 Tage in Anspruch nehmen würde. Damit wäre das von der Wahlkommission geplante Datum für das amtliche Endergebnis am 22. Juli nicht mehr realistisch.

Der Präsidentenpalast teilte mit, Karsai halte am 2. August für die Amtsübergabe fest. Karsai habe bei einem Treffen mit Kerry gesagt, jede Lösung der Krise, die auf Grundlage der Verfassung stattfinde und von den beiden Kandidaten angenommen werde, sei akzeptabel. Vor einem Treffen mit Kerry sagte der UN-Sondergesandte Jan Kubis laut Mitteilung der US-Botschaft zu, die Vereinten Nationen würden alles unternehmen, um bei der Überwindung der Krise zu helfen.

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