Karibikstaat verspricht Investoren Pässe - visafrei nach Deutschland

Der Karibikstaat St. Kitts und Nevis stellt ausländischen Investoren Reisepässe mit visafreier Einreise nach Deutschland und in fast 140 andere Länder in Aussicht.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Neu Delhi - Eine Projektentwicklungsfirma namens Range Developments aus Dubai wirbt dafür unter anderem in Pakistan, wo zahlreiche militante Extremisten sitzen. Grundlage für einen Antrag auf Staatsangehörigkeit ist die Bereitschaft, 400 000 US-Dollar für eine Dauer von mindestens fünf Jahren in ein Hotel in St. Kitts und Nevis zu investieren. Das soll nach seiner Fertigstellung von der Luxuskette Park Hyatt betrieben werden.

In der Verordnung zum Programm "Staatsbürgerschaft durch Investition" der Regierung heißt es, der Hintergrund jedes Antragstellers werde geprüft. Gegebenenfalls werde dafür ein Gremium eingesetzt, das den Antragsteller persönlich einbestellen könne. Dieser müsse ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen. An dem Programm könne nicht teilnehmen, wer eine kriminelle Vergangenheit habe oder "ein potenzielles nationales Sicherheitsrisiko für St. Kitts & Nevis oder für ein anderes Land" darstelle.

Range Developments wirbt auf der eigenen Homepage bei Investoren damit, dass kein Interview mit der Regierung notwendig sei. Weiter heißt es: "Die Regierung von St. Kitts und Nevis erlaubt doppelte Staatsbürgerschaft und wird weder Informationen über Personen veröffentlichen, die die Staatsbürgerschaft erlangen, noch das Land Ihrer derzeitigen Staatsbürgerschaft informieren." Pässe könnten für den Investor und den Ehepartner sowie für Kinder bis zum Alter von 25 Jahren und für über 65 Jahre alte Eltern ausgestellt werden.

Auf dpa-Anfrage teilte der Marketing-Direktor von Range Developments, Vipin Sharma, per E-Mail mit, das "Staatsbürgerschaft durch Investition"-Programm von St. Kitts und Nevis sei bereits 1984 ins Leben gerufen worden. Es sei "das älteste und meist respektierte" Programm dieser Art weltweit. Wer die Bedingungen erfülle, werde "sicherlich" die Staatsbürgerschaft angeboten bekommen. Auf die Frage, ob das Programm nicht Kriminelle oder Terroristen anziehen könne, antwortete Sharma, die Regierung prüfe "sehr streng", bevor sie Anträge auf Staatsbürgerschaft bewillige.

In einer in der pakistanischen Zeitung "Dawn" in diesem Monat landesweit veröffentlichten Anzeige von Range Developments stand: "Erlangen Sie volle Staatsbürgerschaft für sich und Ihre Angehörigen von St. Kitts und Nevis innerhalb von 120 Tagen". Das ermögliche "visafreie Reisen in 139 Länder, darunter Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Kanada und die Schweiz". In einer Beispielrechnung auf der Homepage der Firma werden die Gesamtkosten für eine vierköpfige Familie inklusive der Investition und aller Gebühren auf 564 500 US-Dollar (rund 430 000 Euro) beziffert.

Bürger von St. Kitts und Nevis dürfen visafrei einreisen, sich aber "grundsätzlich nicht länger als 90 Tage pro Halbjahr im Bundesgebiet aufhalten", heißt es im Webangebot des Auswärtigen Amtes. "Zudem dürfen sie während dieses Zeitraums keine Erwerbstätigkeit aufnehmen." Auf den beiden Inseln des Karibikstaates leben nach Angaben der dortigen Regierung nur rund 50 000 Menschen.

Sharma teilte mit, Range Developments habe außer in Pakistan auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten und in Saudi Arabien für das Projekt geworben. Künftig solle es weltweit angeboten werden.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.