Japan gedenkt der Kriegstoten
Tokio - Mit ungewöhnlichen Worten sprach Kaiser Akihito bei einer zentralen Gedenkzeremonie in Tokio von "tiefer Reue" bezüglich des Zweiten Weltkrieges und drückte den Wunsch aus, dass sich Krieg nie wiederholen möge.
Japanische Medien bemerkten, dass der Monarch eine solche Formulierung bisher bei den Gedenkzeremonien für die Kriegstoten nicht benutzt habe. Rund 7000 Menschen nahmen an der Zeremonie teil und legten eine Schweigeminute für die Toten ein.
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Japans rechtskonservativer Ministerpräsident Shinzo Abe hatte am Vortag des Jahrestages eine Entschuldigung für die Aggressionen seines Landes zum Ausdruck gebracht, dabei aber nur auf Erklärungen seiner Vorgänger verwiesen. China sprach von einer "ausweichenden" Erklärung und forderte von Japan eine ehrliche Entschuldigung. Auch in Südkorea stießen Abes Worte auf Kritik.
Abe ließ dem umstrittenen Kriegsschrein Yasukuni in Tokio eine Opfergabe zukommen. Von einem Pilgergang des Schreins dürfte Abe laut Medien an dem Tag jedoch absehen, offensichtlich um die Beziehungen zu den früheren Opferstaaten China und Südkorea nicht weiter zu belasten. Einzelne Mitglieder von Abes Kabinett statteten dennoch dem Schrein einen Besuch ab. In dem Shinto-Heiligtum wird der Seelen von in Kriegen für das japanische Kaiserreich Gestorbenen gedacht - darunter auch die von 14 hingerichteten Kriegsverbrechern.
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