Italien und USA: Siegt die Vernunft?
Der freie Tag, der uns gestern so viel Spaß gemacht hat, er feiert den Triumph von politischer Vernunft. Politiker und Menschen auf der Straße haben damals das richtige getan und so eine friedliche Einheit geschaffen. Es war auch aktuell ein echter Feiertag. Denn dass politische Intelligenz siegen kann, das zeigte sich an diesen ersten Oktobertagen auch anderswo. Und leider auch, dass Vernunft überhaupt nicht selbstverständlich ist.
In Italien hat sich der Fanclub des unsäglichen Silvio Berlusconi emanzipiert. Gefolgsleute sind zu politischen Männern und Frauen geworden, sie haben das Wohl des Landes und den Kampf gegen die Krise über die persönlichen Rache- und sonstigen Gelüste eines verknöcherten Operetten-Buffos gestellt. Bravissimi!
Ach, wenn es übergeschnappten Egomanen bar jeder Urteilskraft doch zwangsläufig so ginge! Allein, es ist nicht so. Ein Blick über den Atlantik zeigt, was droht, wenn Extremisten ans Ruder kommen. Da riskiert ein knappes Dutzend radikaler Republikaner den Staatsbankrott, weil ihnen die Gesundheitsreform nicht passt. Das ist ein Gesetz, das drei Jahre alt ist und alle Hürden einschließlich des Obersten Gerichtshofs genommen hat. Die Kurzsichtigkeit der Tea-Party-Aktivisten wird nur noch übertroffen von ihrem Eifer und ihrem Hass auf den Präsidenten. Obama hat diesen Kampf aufgenommen – zu Recht: auch ihm ist ein Feiertag der Vernunft nur zu wünschen.
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