Israel will Versorgungsstopp für Gazastreifen aufheben

Lebensmittel, Medikamente und Treibstoff sollen bald wieder in den Gazastreifen geliefert werden. Das ist eines der Ergebnisse eines Krisentreffens von Israels Premier Olmert und Palästinenserpräsident Abbas.
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Ehud Olmert
dpa Ehud Olmert

Lebensmittel, Medikamente und Treibstoff sollen bald wieder in den Gazastreifen geliefert werden. Das ist eines der Ergebnisse eines Krisentreffens von Israels Premier Olmert und Palästinenserpräsident Abbas.

Bei einem Krisengespräch zur Lage im Gazastreifen hat Israels Ministerpräsident Ehud Olmert Palästinenserpräsident Mahmud Abbas am Sonntag zugesagt, dass Versorgungslieferungen wieder anlaufen würden. Neben Lebensmitteln und Medikamenten solle auch wieder Treibstoff für das einzige Elektrizitätskraftwerk im Gazastreifen geliefert werden, berichteten israelische Medien. Anlass des Treffens in Jerusalem war die chaotische Lage an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten, nachdem Hunderttausende Palästinenser am vergangenen Mittwoch die Grenze gestürmt hatten, um sich im Nachbarland mit Nahrung, Kleidung und anderen Gütern zu versorgen.

Israel hatte vor zehn Tagen wegen des fortwährenden Beschusses mit Raketen aus dem Gazastreifen die Grenzblockade verschärft und die rund 1,5 Millionen Palästinenser in dem von der radikal-islamischen Hamas kontrollierten Gebiet von der Außenwelt abgeschnitten. Wie der amtierende palästinensische Außenminister Riad Al-Maliki am Sonntag dem israelischen Rundfunk sagte, hat Ägypten inzwischen einen Vorschlag von Abbas akzeptiert, die Grenzkontrollen wieder gemeinsam mit seiner Palästinenserbehörde zu leiten. Al-Maliki sagte, die Krise an der Grenze sollte durch Wiederaufnahme einer gemeinsamen Grenzkontrolle durch die Präsidentengarde von Abbas, ägyptischen Grenzschützern und EU-Beobachtern gelöst werden. Die radikal- islamische Hamas, die im Juni gewaltsam die Kontrolle im Gazastreifen übernommen hatte, fordert jedoch eine Neuverhandlung der Grenzkontrollen. «Hamas lehnt eine Rückkehr zu der Rafah- Grenzvereinbarung ab, weil diese Teil der Vergangenheit ist», sagte Hamas-Sprecher Sami Abu Suhri am Sonntag. Man wolle eine rein palästinensisch-ägyptische Kontrolle unter neuen Vorzeichen.

Abbas will Kontrolle übernehmen

Abbas hatte am Samstag bekräftigt, seine Autonomiebehörde sei bereit, die Kontrolle an den Grenzübergängen des Gazastreifens zu übernehmen. Er will nur unter der Bedingung mit Hamas verhandeln, dass die Organisation die Ergebnisse der gewaltsamen Machtergreifung im Gazastreifen im vergangenen Juni wieder rückgängig macht. Der ägyptische Außenminister Ahmed Abul Gheit kündigte am Sonntag rasche Schritte zur Wiederherstellung der Grenzkontrollen zwischen Gazastreifen und Ägypten an. Palästinenser aus dem Gazastreifen reisten auch am Sonntag über die Grenze nach Ägypten. Augenzeugen berichteten jedoch, die Polizei habe Händler der Stadt Al-Arisch angewiesen, ihre Geschäfte geschlossen zu halten. Auch Hotels sei es nicht mehr erlaubt, Palästinensern Unterkunft zu gewähren. Einige Palästinenser, die seit vergangenem Mittwoch auf den Straßen von Al-Arisch, der größten Stadt im Norden des Sinai, campiert hatten, seien am Sonntag von der Polizei in Richtung Grenze gebracht worden, berichteten Augenzuegen. Hunderttausende Palästinenser waren seit Stürmung der Grenze in das arabische Nachbarland gereist, um dort Lebensmittel, Kleidung, Zigaretten und Hygieneartikel kaufen. Viele von ihnen ignorierten die Aufforderungen der ägyptischen Führung, in den Gazastreifen zurückzukehren. Israel fordert von Ägypten, die Grenze wieder hermetisch zu schließen. (dpa)

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