Israel stoppt Hilfsschiff für Gaza
Tel Aviv - Die israelische Marine hat nach mehreren Warnungen ein Hilfsschiff für den Gazastreifen im Mittelmeer gestoppt. Soldaten übernahmen mit Genehmigung der 20 pro-palästinensischen Aktivisten den unter irischer Flagge fahrenden Frachter „Rachel Corrie“.
Wie eine Armeesprecherin am Samstag in Tel Aviv weiter mitteilte, kam es bei der Übernahme zu keinerlei physischer Gewaltanwendung. Niemand sei verletzt worden. Es seien keine Schüsse abgefeuert worden.
Das Schiff wird nach Angaben der Sprecherin jetzt in den Hafen von Aschdod gezogen. Dort sollen die 1200 Tonnen Hilfsgüter gelöscht und inspiziert werden. Danach werden sie in den Gazastreifen weitergeleitet. Die Organisation Free Gaza protestierte gegen die gewaltsame Übernahme ihres Schiffes in internationalen Gewässern.
Israelische Marine hatte das Schiff mehr als acht Stunden verfolgt
Die israelische Marine hatte das siebte Schiff der Gaza-Solidaritätsflotte mehr als acht Stunden lang im Mittelmeer verfolgt. Die Besatzung widersetzte sich insgesamt vier Aufforderungen, den Kurs zu wechseln und nicht in die Küstengewässer vor dem Gazastreifen zu fahren. An Bord des Hilfsschiffes war auch die nordirische Nobelpreisträgerin Mairead Maguire (66).
Am Montag hatte Israel das türkische Passagierschiff „Mavi Marmara“ gestürmt. Dabei waren neun Personen getötet und weitere 45 verletzt worden.
dpa
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