Irlands Premier nackt im Museum
DUBLIN - Brian Cowen reagiert sehr, sehr humorlos auf satirische Gemälde und entsprechenden Spott.
Normalerweise bekommen Menschen Ärger, wenn sie Bilder aus Museen herausschmuggeln. Der 35-jährige irische Lehrer Conor Casby erlebt gerade das Gegenteil: Er hatte selbstgemalte Werke in zwei Sammlungen geschmuggelt und dort aufgehängt – das gibt jetzt Stress.
Denn Casbys satirische Werke zeigen den irischen Premierminister Brian Cowen nackt. Auf einem Exemplar hat er einen blauen Slip in der Hand, auf dem anderen ist er auf einer Toilette sitzend zu sehen – weswegen sich der eher bullig geratene Regierungschef nun viel Hohn und Spott anhören muss. Etwa dass man ihn ja angesichts der in Irland besonders krassen Finanzkrise schon länger nicht mehr sexy finde. Oder auch, dass es unwahrscheinlich sei, dass Cowen selbst Modell saß.
Vielleicht liegt es daran, dass der sonst so launig und gemütlich auftretende Cowen in dem Fall recht wenig Spaß verstand: Strafanzeige gegen den Künstler und vor Wut schäumende Parteigänger des Premiers, die von einer Beschädigung seiner Amtswürde sprechen. Das wiederum findet die Opposition übertrieben. Sie fragt sich, ob die Polizei nicht vielleicht dringendere Aufgaben habe. Und die Museen? Sie geben sich zerknirscht und geloben, künftig etwas besser darauf zu achten, was bei ihnen so hängt.
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