Iran lässt zur Revolutionsfeier Raketenmuskeln spielen

Wie schon vor einem Jahr schickt der Iran zur Feier der Revolution eine eigene Rakete ins All. Zu Forschungszwecken selbstverständlich, wie die Staatsmedien betonen. Opfer forderte die Weltraumexpedition dennoch.
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Feiert den Jahrestag der iranischen Revolution: Präsident Mahmud Ahmadinedschad
dpa Feiert den Jahrestag der iranischen Revolution: Präsident Mahmud Ahmadinedschad

Wie schon vor einem Jahr schickt der Iran zur Feier der Revolution eine eigene Rakete ins All. Zu Forschungszwecken selbstverständlich, wie die Staatsmedien betonen. Opfer forderte die Weltraumexpedition dennoch.

Der Iran hat am Mittwoch erfolgreich eine neue, selbst entwickelte Satelliten-Trägerrakete vom Typ Kawoschgar 3 getestet. Der Test kam zeitgleich mit den Feierlichkeiten zum 31. Jahrestag der islamischen Revolution 1979, wie staatliche Medien berichteten. Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad sprach von einem «großartigen technologischen Erfolg». Da die internationale Gemeinschaft den Iran verdächtigt, heimlich am Bau der Atombombe zu arbeiten, sieht sie auch das Raketenprogramm des Landes wegen dessen möglicher militärischer Bedeutung mit Besorgnis.

Bei einer Feier in Teheran stellte Präsident Mahmud Ahmadinedschad zudem ein neues, im Iran gebautes Trägersystem vom Typ Simorq vor, das in der Lage sein soll, einen bis zu 100 Kilogramm schweren Satelliten ins All zu befördern.

«Bei der Raumfahrttechnik fehlen uns noch zwei Schritte, und dann können wir sagen, dass der Weltraum in den Händen iranischer Forscher liegt», sagte der Präsident. «Wir sind zuversichtlich, dass unsere technologischen Fähigkeiten grenzenlos sind.»

Die neue Trägerrakete kann nach seinen Worten bislang 500 Kilometer weit in den Weltraum fliegen, ihre Reichweite solle in den nächsten Jahren auf 700 bis 1 000 Kilometer erhöht werden. Die Kawoschgar 3 sei bei ihrem Testflug mit einer Forschungskapsel bestückt gewesen, in der sich auch Lebewesen wie eine Maus und Würmer befänden, hieß es in Medienberichten. Ein Minilabor soll Daten aus dem All übermitteln.

Am Mittwoch stellte die Führung in Teheran zudem drei neue Kommunikationssatelliten vom Typ Tolou, Mescbah 2 und Nawid vor. Vor genau einem Jahr hatte der Iran seinen ersten eigenen Satelliten namens Omid (Hoffnung) mit einer ebenfalls selbst entwickelten Trägerrakete vom Typ Safir 2 (Botschafter) in eine Erdumlaufbahn befördert.

Teheran hatte damals die Kritik des Westens zurückgewiesen, das iranische Raketenprogramm könne auch militärischen Zwecken dienen. Das Ausland versuche nur, die wissenschaftlichen Errungenschaften des Landes als Aggression zu verunglimpfen, hieß es. Die USA und Israel hatten dagegen betont, die gleiche Technologie könne auch zum Abschuss ballistischer Raketen genutzt werden. (dpa)

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