Irak: Fast 60 Tote bei Polizeieinsatz gegen Aufständische
Bei Kämpfen zwischen der irakischen Polizei und Aufständischen sind in der nördlichen Stadt Mossul am Samstag mindestens 59 Menschen getötet worden. Bei den Toten handle es sich um 21 Polizisten und 38 Aufständische, hieß es aus Kreisen der Polizei.
Mossul – Erst am Freitag waren im Norden des Iraks mindestens 36 Menschen bei Anschlägen und Gefechten getötet worden, viele von ihnen in Mossul. In der zentralirakischen Stadt Ramadi griffen bewaffnete Dschihadisten am Samstag eine Universität an und nahmen Studenten und Mitarbeiter als Geiseln.
Wie die Polizei mitteilte, griffen Kämpfer der Dschihadistengruppe Islamischer Staat im Irak und der Levante (ISIL) die Hochschule an, töteten Wachleute und sprengten eine Brücke, die zum Haupteingang des Gebäudes führte. Wie viele Menschen getötet und wie viele Geiseln genommen wurden, war zunächst nicht bekannt.
Wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete, riegelten Sicherheitskräfte das Gelände ab. Später drangen Polizisten und Soldaten in den Komplex vor. Es waren heftige Schusswechsel zu hören. Eingeschlossene berichteten telefonisch, sie würden von den Bewaffneten bedroht. In Ramadi kämpfen die Sicherheitskräfte seit Monaten gegen ISIL. Mehrere Viertel der etwa hundert Kilometer westlich der Hauptstadt Bagdad gelegenen Stadt sind unter ihrer Kontrolle.
Aus der Universität konnten nach ersten Angaben zu Beginn des Angriffs etwa tausend Menschen fliehen. Während des Einsatzes der Sicherheitskräfte gelang weiteren Eingeschlossenen die Flucht. Seit Beginn des Jahres wird der Irak von einer Welle von Anschlägen heimgesucht, die an den blutigen Konflikt zwischen sunnitischen und schiitischen Muslimen in den Jahren 2006 und 2007 erinnern. AFP zählte seit Januar bereits mehr als 4300 Tote.
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