Interview-Marathon vor französischer Präsidentschaftswahl

Spannung in Frankreich: Drei Tage vor der französischen Präsidentschaftswahl liefern sich die Kandidaten in Umfragen weiter ein enges Rennen.
dpa |
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Journalisten des Senders France 2 führen nacheinander Einzelinterviews mit den Politikern.
Kamil Zihnioglu/dpa Journalisten des Senders France 2 führen nacheinander Einzelinterviews mit den Politikern.

Paris - Der Sozialliberale Emmanuel Macron und die Rechtspopulistin Marine Le Pen lagen zuletzt weiter vorn, doch auch zwei weitere Kandidaten können sich noch Chancen auf den Einzug in die Stichwahl ausrechnen. Am Donnerstagabend treffen alle elf Bewerber zum letzten Mal in einer Fernsehsendung aufeinander.

Allerdings gibt es keine echte Debatte, sondern Journalisten des Senders France 2 führen nacheinander Einzelinterviews mit den Politikern. Jeder Kandidat hat 15 Minuten Zeit, um sein Programm vorzustellen. Die ursprünglich geplante Debatte war geplatzt, da mehrere Kandidaten Bedenken gegen einen direkten Schlagabtausch so kurz vor dem ersten Wahlgang am Sonntag angemeldet hatten.

Weil Le Pen Frankreich aus dem Euro führen und ein Referendum über die EU-Mitgliedschaft ansetzen will, gilt die Abstimmung als Schicksalswahl für Europa. Auch der Linkspolitiker Jean-Luc Mélenchon übt deutliche Kritik an der EU und will die europäischen Verträge neuverhandeln - andernfalls droht er ebenfalls mit einem Austritt.

Eine am Mittwoch veröffentlichte Umfrage von Ipsos-Sopra Steria sah Macron bei 23 Prozent und Le Pen bei 22,5 Prozent. Der Konservative François Fillon lag bei 19,5 Prozent, der Linke Mélenchon bei 19 Prozent. Allerdings hätten sich 28 Prozent der befragten Wähler noch nicht endgültig entschieden. Wenn bei der ersten Runde am Sonntag wie erwartet kein Kandidat mehr als 50 Prozent der Stimmen bekommt, treffen die zwei stärksten Bewerber in der entscheidenden Stichwahl am 7. Mai aufeinander.

Emmanuel Macron hat für den Wahlkampf-Endspurt am Freitag bereits zwei Kundgebungen in Rouen und Arras im Norden Frankreichs angekündigt. Arras liegt im Verwaltungsbezirk Pas-de-Calais, in dem die Front National traditionell stark ist. Die übrigen aussichtsreichen Kandidaten haben nach einer Reihe von Veranstaltungen in den vergangenen Tagen bislang keine weiteren Kundgebungen angekündigt.

Nach einem vereitelten Anschlag waren die Sicherheitsmaßnahmen im Wahlkampf zuletzt verschärft worden. Die Polizei hatte am Dienstag in Marseille zwei mutmaßliche Islamisten festgenommen, in deren Wohnung ein Waffenarsenal versteckt war. Sie sollen einen Anschlag in den nächsten Tagen vorbereitet haben. Innenminister Matthias Fekl hatte bereits angekündigt, dass die Abstimmung am Sonntag von mehr als 50.000 Polizisten und Soldaten geschützt werden soll.

Lesen Sie hier: Präsidentschaftswahl in Frankreich - Marine im Sinkflug

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