Institut: Atomreaktor in Nordkorea kurz vor Neustart

Nordkorea könnte nach Einschätzung von Experten in wenigen Wochen waffentaugliches Plutonium herzustellen.
dpa |
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Nordkorea kann nach Einschätzung von Experten bereits in wenigen Wochen einen abgeschalteten Atomreaktor wieder anfahren, um waffentaugliches Plutonium herzustellen.

Seoul - Das US-Korea-Institut an der Johns-Hopkins-Universität vermutet anhand der Auswertung von Satellitenbildern, dass die Arbeiten zum Neustart des Fünf-Megawatt-Reaktors im umstrittenen Nuklearzentrum Yongbyon in ein bis zwei Monaten abgeschlossen sein könnten. Allerdings sei unklar, ob frische Brennstoffstäbe für den Reaktor vorhanden seien, hieß es am Dienstag auf der Website "38 North" des Instituts.

Im Streit um sein Atomprogramm hatte das kommunistische Land Anfang April angekündigt, sämtliche Anlagen in Yongbyon neu starten zu wollen. Das US-Korea-Institut berichtet jetzt, dass Nordkorea bei den wichtigsten Anlagen in Yongbyon "bedeutende Fortschritte" mache. Dazu gehöre neben einem experimentellen Leichtwasserreaktor (ELWR) auch der alte Fünf-Megawatt-Reaktor. "Sobald sie in Betrieb ist, können in der Anlage bis zu sechs Kilogramm Plutonium pro Jahr produziert werden, das zum Bau von Nuklearwaffen verwendet werden kann."

Statt den 2007 gesprengten Kühlturm am älteren Reaktor wieder aufzubauen, sei das Kühlsystem jetzt mit einer neuen Pumpanlage für den Leichtwasserreaktor verbunden. Der ältere Reaktor ist im internationalen Vergleich sehr klein. Neue Meiler schaffen über 1000 Megawatt. Fünf Megawatt erbringen mittlerweile schon die größten Windräder in Deutschland. Nordkorea verfügt derzeit über keinen aktiven Atomreaktor. Der neue Leichtwasserreaktor in Yongbyon soll nach nordkoreanischen Angaben Strom produzieren.

Die Spannungen in der Region hatten sich aufgrund des dritten nordkoreanischen Atomtests im Februar deutlich verschärft. Das Regime in Pjöngjang hatte angesichts der Ausweitung von UN-Sanktionen mehrfach Kriegsdrohungen gegen die USA und Südkorea ausgestoßen und den Ausbau seines Atomwaffenarsenals angekündigt.

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