Ilse Aigner, Dino ohne Ideen
Nun also wurde Ilse Aigner zum Umwelt-Dinosaurier des Jahres gewählt. Das ist nicht schön für die Agrarministerin, bringt ihr aber immerhin ein paar Schlagzeilen ein (und eine nette Fotomontage in der Printausgabe der AZ). Man könnte auch sagen: Lieber ein Dino als gar nichts. Denn man kann sich auf Anhieb nicht an irgendeine Leistung von Belang erinnern, mit der Ilse Aigner im ablaufenden Jahr aufgefallen wäre.
War ihre Politik besonders rückwärtsgewandt, wie die Umweltverbände behaupten? Eher stellt sich die Frage: Welche Politik? Tierschutzgesetz, Fischerei-Fangquoten, Lebensmittelampel – überall hat sie irgendwelchen Beschlüssen zugestimmt oder auch auch nicht, nur: Eine Initiative, eine Idee, etwas mit Folgen ging von ihr nicht aus.
Ach ja, eine Schlagzeile im Jahr 2012 hat sie doch gemacht: Sie will das Amt aufgeben und nach Bayern wechseln. Berlin wird es verschmerzen. In München wird die 48-jährige gelernte Technikerin nun als Nachfolgerin von Horst Seehofer gehandelt – als CSU-Chefin und auch als Ministerpräsidentin.
Für sie spricht ja auch einiges. Erstens: Sie ist eine Frau. Zweitens: Sie ist im Jahr 2018, wenn Seehofer abtreten möchte, noch unter 60. Gerade hat Peter Ramsauer – als Politiker ein ähnlicher Gigant wie Ilse Aigner – wieder ihre Befähigung für Bayern hervorgehoben. Für Horst Seehofer besteht ihre Qualifikation in erster Linie darin, dass sie ihn gut findet und unterstützt. So jemanden findet man in diesen Tagen ja eher selten.
- Themen:
- Horst Seehofer
- Ilse Aigner
- Peter Ramsauer