IAEA-Chef warnt vor Angriff auf iranische Atomanlagen

Israel und westliche Staaten wollen verhindern, dass der Iran eine Atomwaffe baut. Militärisches Eingreifen könnte laut dem obersten UN-Atomwächter das Gegenteil bewirken.
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IAEA-Chef Grossi: Iranische Atomanlagen würden eine "sehr, sehr zerstörerische Kraft erfordern, um sie zu beschädigen" . (Archivbild)
IAEA-Chef Grossi: Iranische Atomanlagen würden eine "sehr, sehr zerstörerische Kraft erfordern, um sie zu beschädigen" . (Archivbild) © Vahid Salemi/AP/dpa
Wien

Im Bemühen um die Begrenzung des iranischen Atomprogramms warnt der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, Israel vor einem Angriff auf iranische Atomanlagen. Diese seien extrem gut geschützt und es würde eine "sehr, sehr zerstörerische Kraft erfordern, um sie zu beschädigen", sagte Grossi dem israelischen Sender i24news. Er machte deutlich, dass so ein Angriff nach hinten losgehen könnte. 

Das sagte er auch der "Jerusalem Post": "Ein Angriff könnte einen Amalgamierungseffekt haben, der, ich sage es ganz deutlich, die Entschlossenheit des Irans, nach einer Atomwaffe zu streben oder aus dem Atomwaffensperrvertrag auszusteigen, festigen würde." Der oberste UN-Atomwächter fügte hinzu, er sage das, weil die Iraner ihm das so gesagt hätten.

Grossi forderte den Teheran zu Transparenz über das Atomprogramm auf. Nach eigener Darstellung verfolgt der Iran nur zivile Zwecke damit - westliche Regierungen dagegen befürchten, dass die iranische Führung den Bau von Atomwaffen anstrebt. 

"Wir haben die Sicht verloren"

Seit der Iran nicht mehr mit der IAEA kooperiere, gebe es eine Wissenslücke über den Fortschritt des Atomprogramms, sagte Grossi: "Wir haben die Sicht verloren, aber die Aktivitäten haben niemals aufgehört." 

Der Iran hatte sich 2015 in einem Abkommen verpflichtet, sein Atomprogramm drastisch einzuschränken. Im Gegenzug sollten westliche Sanktionen aufgehoben werden. Doch der damalige - und heutige - US-Präsident Donald Trump stieg 2018 aus dem Pakt aus. Der Iran fuhr seine Atomanlagen daraufhin wieder hoch und schränkte die Zusammenarbeit mit der IAEA ein.

Die USA und der Iran verhandeln derzeit über ein neues Abkommen zur Begrenzung des Atomprogramms - in wenigen Tagen könnte eine neue Verhandlungsrunde bevorstehen. Trump sagte am Montag, dass es Donnerstag weitergehe, es gab anschließend aber auch Berichte über Gespräche am Wochenende. Trump hatte dem Iran mit militärischer Gewalt gedroht, sollte es keinen Deal geben. Auch Israel bereitet sich auf einen möglichen Angriff vor.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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