Hisbollah droht Israel mit Krieg
«Lasst diesen Krieg eröffnet sein», hat der Chef der libanesischen Hisbollah-Miliz Nasrallah gerufen. Er forderte Vergeltung für den Mord in Syrien an Kommandeur Maghanija.
Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah hat Israel am Donnerstag für die Tötung des Anführers Emad Maghanija verantwortlich gemacht und Vergeltung angekündigt. Israelische Einrichtungen im Ausland würden ins Visier genommen, erklärte er. In einer Videobotschaft an die Trauernden in Beirut warf Nasrallah Israel vor, die Grenzen mit der Ermordung Maghanija in Syrien überschritten zu haben.
Israel habe Maghanija «außerhalb des natürlichen Schlachtfelds» getötet. «Mit diesem Mord, seinem Zeitpunkt, Ort und Methode - Zionisten, wenn ihr diese Art offenen Krieges wollt, lasst die ganze Welt zuhören: Lasst diesen Krieg eröffnet sein.» Wie alle Menschen habe die Hisbollah das Recht, sich zu verteidigen. Nasrallah hält sich aus Furcht vor einem Attentat Israels seit 2006 versteckt. Er trat seit dem Krieg Israels gegen die Hisbollah nur drei Mal öffentlich auf. Die Beerdigung des Kommandeurs Maghanija wurde im libanesischen Beirut als «Heldenbegräbnis» gefeiert. Auch der iranische Außenminister Manuchehr Mottaki nahm an der großen Trauerfeier in der von der Hisbollah kontrollierten Schiiten-Vorstadt teil. Trotz heftigen Regens versammelten sich Zehntausende in den Straßen des Viertels, um von Maghanija Abschied zu nehmen, der an zahlreichen Entführungen und Anschlägen beteiligt gewesen sein soll und für dessen Ergreifung Washington ein «Kopfgeld» von 25 Millionen US- Dollar ausgelobt hatte. Mottaki nannte Maghanija einen «großartigen Kommandeur, der sich Israel entgegengestellt hat». (nz)
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