Helft den Griechen!
Ja, richtig, Griechenland hat beim Euro-Beitritt bei den Statistiken geschummelt. Und ja, es gibt Auswüchse bei der Versorgung von Staatsdienern, die an deutschen Stammtischen und Hinterbänken hinlänglich ausgebreitet werden. Und trotzdem: Jetzt muss den Griechen geholfen werden. Die Häme, sie sollten doch ein paar Inseln verkaufen, und der National-Egoismus, dass wir uns schön zurücklehnen und der Pleite zusehen, sind kurzsichtig und fehl am Platz.
Sie sparen ja schon, die Griechen. 20 bis 30 Prozent ihres Einkommens haben die meisten binnen eines Jahres verloren. In Athen wachsen die Schlangen an den Suppenküchen, auf dem Land beackern betagte Greisinnen karge Haine. Regierungschef Papandreou, wahrlich eine arme Sau, der jetzt auch noch seinen wichtigsten Reformminister opfern musste, hat das Staatsdefizit bereits um 5,0 Prozentpunkte reduziert – Finanzminister Eichel hat damals unter großem öffentlichen Aufgeheule 0,5 Prozentpunkte geschafft.
Helft den Griechen, hört auf zu bremsen und zu taktieren. Schon aus Eigeninteresse: Niemand profitiert vom Euro so wie wir. Und dann war da auch noch Europa: Noch nie gab es so lange Frieden auf diesem Kontinent. Das sollte uns etwas wert sein.
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