Hassprediger Abu Hamza vor Auslieferung

Der als Hassprediger bekannt gewordene Abu Hamza kann von London an die USA ausgeliefert werden. Die letzte Entscheidung liegt bei der Innenministerin.
von  Abendzeitung
Abu Hamza verbüßt in Großbritannien eine siebenjährige Haftstrafe
Abu Hamza verbüßt in Großbritannien eine siebenjährige Haftstrafe © dpa

Der als Hassprediger bekannt gewordene Abu Hamza kann von London an die USA ausgeliefert werden. Die letzte Entscheidung liegt bei der Innenministerin.

Der islamische Hassprediger Abu Hamza darf von Großbritannien an die USA ausgeliefert werden. Der 49-Jährige habe alle seine juristischen Möglichkeiten ausgeschöpft, entschied ein Londoner Gericht am Donnerstag. Eine endgültige Entscheidung über eine Auslieferung müsse nun die britische Innenministerin Jacqui Smith fällen. Der in Ägypten geborene Hamza sitzt derzeit eine siebenjährige Haftstrafe in Großbritannien ab, weil er in einer Londoner Moschee zu Mord und Rassenhass aufgestachelt haben soll.

Der als «Captain Hook» bezeichnete Prediger war Imam der Moschee im Finsbury Park. Auch der als «Schuhbomber» bekannt gewordene Brite Richard Reid gehörte angeblich zu seinen Anhängern. Der bärtige Hamza, der beide Unterarme sowie ein Auge nach eigenen Angaben bei der Räumung von Minen in Afghanistan verlor, galt als eine der einflussreichsten Figuren unter extremistischen britischen Islamisten. Die amerikanischen Behörden wollen Hamza im eigenen Land vor Gericht bringen. Sie werfen ihm unter anderen vor, zwischen 1998 und 2000 ein Trainingscamp für Terroristen in Oregon organisiert und 1998 eine Geiselnahme im Jemen geplant zu haben. In den USA droht ihm eine Haftstrafe von 100 Jahren. Hamzas Verteidiger verlangt, dass der Fall in Großbritannien verhandelt wird. (dpa)

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.