Hamas: Rotes Kreuz darf Geiseln unter Bedingungen versorgen

Die Bilder von fast verhungerten Geiseln haben Israel erschüttert. Die Hamas will nun eine Bitte des Roten Kreuzes erfüllen. Dafür stellt sie aber auch Bedingungen.
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Die Hamas will nun ihren Geiseln, die dem Hungertod nahe sind, Hilfe über das Rote Kreuz zukommen lassen. (Archivbild)
Die Hamas will nun ihren Geiseln, die dem Hungertod nahe sind, Hilfe über das Rote Kreuz zukommen lassen. (Archivbild) © Abdel Kareem Hana/AP/dpa
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Gaza

Die islamistische Hamas im Gazastreifen ist nach eigenen Angaben bereit, das Rote Kreuz die von ihr festgehaltenen israelischen Geiseln mit Lebensmitteln und Medikamenten versorgen zu lassen – jedoch unter weitreichenden Bedingungen. Man werde ein diesbezügliches Ersuchen des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) positiv beantworten, teilte ein Sprecher der Al-Kassam-Brigaden, des militärischen Arms der Terrororganisation, in deren Telegram-Kanal mit. Bedingung sei aber, dass Israel eine umfassende und dauerhafte Versorgung der palästinensischen Zivilbevölkerung im Gazastreifen ermöglicht. Zudem müsse Israel jegliche Luftaufklärung während der Zeit einstellen, in der Hilfe zu den Geiseln gelangt. 

Kurz zuvor hatte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nach Angaben seines Büros mit dem regionalen IKRK-Delegationsleiter Julien Lerisson gesprochen und ihn darum gebeten, sich dafür einzusetzen, dass das Rote Kreuz die israelischen Geiseln unverzüglich mit Lebensmitteln und Medikamenten versorgen möge. 

Die Hamas hält die letzten schätzungsweise 20 lebenden Geiseln in ihren Tunneln im Gazastreifen unter unmenschlichen Bedingungen gefangen. In den letzten Tagen veröffentlichte sie Videos, in denen zwei dieser Geiseln, zwei junge Männer, im Zustand akuter Unterernährung, schwindender körperlicher Kraft und emotionaler Gebrochenheit gezeigt wurden. 

Horrorbilder von Geiseln nahe dem Hungertod

Die Bildsequenzen haben am Wochenende die israelische Öffentlichkeit und auch weltweit viele Menschen erschüttert. Die Hamas hatte auch schon in der Vergangenheit Geisel-Videos als Mittel der psychologischen Kriegsführung eingesetzt. In Israel besteht der Verdacht, dass die Islamisten in diesem Fall ihre Entführungsopfer gezielt an den Rand des Verhungerns brachten, um mit den Schreckensbildern Druck auf die Regierung Netanjahu auszuüben. 

Die Hamas strebt eine Beendigung des Gaza-Kriegs zu ihren Bedingungen an. Sie würde die Geiseln freilasse, wenn sich Israel aus dem Gazastreifen zurückzieht und alle Kampfhandlungen gegen die Hamas einstellt. Israel fordert wiederum eine Entwaffnung der Islamisten und den Gang ihrer Kader ins Exil. Die Hamas lehnt das entschieden ab. 

Neben den 20 lebenden Geiseln hat die Terrororganisation die sterblichen Überreste von weiteren 28 bis 30 Verschleppten in ihrer Gewalt. Monatelange Bemühungen, durch indirekte Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas eine Waffenruhe herbeizuführen und die Freilassung der Geiseln zu bewirken, verliefen bislang ergebnislos.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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