Hacker-Attacke: Alte KGB-Methoden

AZ-Politik-Vize Clemens Hagen über die Hacker-Attacke auf den französischen Präsidentschaftskandidaten Macron.
von  Clemens Hagen
AZ-Politik-Vize Clemens Hagen kommentiert die Hacker-Attacke auf Emanuel Macron.
AZ-Politik-Vize Clemens Hagen kommentiert die Hacker-Attacke auf Emanuel Macron. © Oliver Berg/dpa/AZ

Es ist ein Stich mitten ins Herz der Demokratie. Diese ansonsten gut bewehrte Amazone trägt leider keinen Brustpanzer. Der Hackerangriff der (natürlich nur vermutlich) russischen Computerexperten traf das Wahlkampf-Team von Emmanuel Macron zu einem sensiblen Zeitpunkt. Denn aufgrund der französischen Gesetze war es weder dem Kandidaten selbst noch seinen Mitarbeitern erlaubt, sich zu den Unterstellungen zu äußern.

Der Reiz des Verbotenen

Viele glauben immer noch, dass das "Leaken", das unerlaubte Beschaffen und Veröffentlichen fremder E-Mails und sonstiger Datensätze, etwas Romantisch-Freibeuterhaftes an sich hat. Der Reiz des Verbotenen. In Wahrheit ist es nichts anderes als ausspähen und gezielt desinformieren, mithin alte KGB-Methoden aus Sowjetzeiten ins 21. Jahrhundert übersetzt.

Wollen wir hoffen, dass der deutsche Wahlkampf von derartigen Aktionen verschont bleiben wird. Sehr wahrscheinlich ist dies allerdings nicht.

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