Guttenberg-Comeback? Alles "Quatsch"

Der Ex-Minister plant keine Rückkehr in die Politik. Zumindest nicht auf kurze Sicht
Sophie Anfang |
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Im US-Exil fülliger geworden: Karl-Theodor zu Guttenberg.
dapd Im US-Exil fülliger geworden: Karl-Theodor zu Guttenberg.

Der Ex-Minister plant keine Rückkehr in die Politik. Zumindest nicht auf kurze Sicht.

Washington - Karl Theodor zu Guttenberg ist zurück – und bleibt doch fern: Bei einem Vortrag für die amerikanische Denkfabrik CSIS in Washington hat er Spekulationen über eine Rückkehr in die Bundespolitik eine Absage erteilt. Sein „Nein“ gilt auch Seehofer.

„Alle Gerüchte der vergangenen Wochen über eine schnelle Rückkehr in die deutsche Politik sind – vielleicht zitiere ich hier Newt Gingrich – Quatsch“, sagte zu Guttenberg am Rande einer Veranstaltung zu den transatlantischen Beziehungen.

„Quatsch“, im Englischen „baloney“ – ein Wort, mit dem der clowneske republikanische Ex-Präsidentschaftskandidat Gingrich die Vorschläge seines Rivalen Mitt Romney zu kommentieren pflegte: Deutlicher hätte zu Guttenberg seinem Ex-Chef Horst Seehofer keinen Korb geben können. Der hatte am Rande des CSU-Parteitags im Oktober noch verkündet, den Ex-Verteidigungsminister wieder in die Politik zurückholen zu wollen. Mehr noch: Eine „maßgebliche“ Aufgabe sollte zu Guttenberg übernehmen.

Doch der Baron will nicht. „Meine Familie und ich sind dafür zu glücklich in den Staaten“, sagt er. Schlecht lebt es sich sicher nicht im noblen New Yorker Vorort Greenwich, Connecticut. Und für die Washingtoner Denkfabrik CSIS als „angesehener Staatsmann“ – ja so nennen sie ihn dort wirklich – Vorträge zu halten, ist sicherlich angenehmer, als sich als Schachfigur in Seehofers Nachfolge-Spiel herumschieben zu lassen. Als dritte Figur neben Markus Söder und Ilse Aigner würde zu Guttenberg dem CSU-Chef gut ins Konzept passen.

Doch Guttenberg hält lieber Vorträge in den USA und beschäftigt sich mit Themen, „für die ich im politischen Betrieb keine Zeit hatte.“

Also kein Comeback? Zumindest nicht nach Seehofers Zeitplan. Zu Langzeitplänen gibt der Franke derzeit keinen Kommentar ab. Vielleicht weiß er auch zu gut, wie sehr seine Plagiats-Affäre ihm immer noch nachhängt: Bei einem Vortrag, den er Donnerstag an der Yale Universität gehalten hatte, hatte die Hälfte der 60 Zuhörer vorzeitig den Raum verlassen: aus Protest für „akademische Integrität“.

 

 

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