Griechisches Drama
Kann das wirklich wahr sein? In Griechenland, immer noch Traumziel von Bildungsbürgern und Sonnenhungrigen, bricht endgültig das Chaos aus? Die Griechen, deren Gastfreundschaft berühmt ist, wählen Parteien, die links- oder rechtsradikal, fremdenfeindlich und vor allem dumm sind? Es ist wieder einmal schwer beunruhigend, was in diesen Wochen und Tagen rund um Athen passiert.
Eine Regierung, die den Verbleib des Landes im Euro garantiert, bringen sie bis jetzt nicht zustande. Schon melden sich wieder die Scharfmacher, die Griechenland aus der Euro-Zone werfen wollen. Und die „Bild“-Zeitung spottet über die unfähigen „Souvlaki“-Parteien.
Wer Griechenland in den letzten zwei Jahren einmal abseits der Inselstrände besucht hat, begreift das Desaster schon eher: Die Bürger ächzen unter den Härten des Sparpakets, viele brauchen zwei Jobs, um zu überleben, die Jugend ist arbeitslos. Dass diese Menschen sich Parteien zuwenden, die ein Ende des Elends versprechen, muss man verstehen.
Vielleicht – hoffentlich! – einigen sich die euro-freundlichen Parteien ja doch noch auf eine Regierung. Den knallharten Sparkurs werden die Griechen aber auf keinen Fall fortsetzen können.
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