Kommentar

Getreide-Deal zwischen Russland und der Ukraine: Der Gewinner heißt Erdogan

Der AZ-Korrespondent über das Getreide-Abkommen von Istanbul.
von  Marcus Sauer

Viele hatten es kaum für möglich gehalten, dass dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan das Kunststück gelingen könnte, die Regierungen in Moskau und Kiew zu einer Einigung über Getreideexporte aus der Ukraine zu bewegen.

Er ist auf jeden Fall politisch der große Gewinner. Sogar UN-Generalsekretär Antonio Guterres ist nach Istanbul gereist, um der Unterzeichnung der Vereinbarung beizuwohnen, die ein Funke Hoffnung für Millionen Menschen weltweit darstellt, die wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine und ausbleibender Getreidelieferungen hungern.

Waffenstillstand nur zu Putins Bedingungen

Aber: Niemand sollte die Verhandlungen in Istanbul als Zeichen dafür missverstehen, Russlands Diktator Wladimir Putin sei bereit, auch über andere Themen ernsthaft mit der Ukraine zu verhandeln.

Es ist zwar ein gutes Zeichen, dass überhaupt Gespräche möglich sind. Ein Waffenstillstand kommt jedoch für Putin nur zu seinen Bedingungen infrage.

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