Gesetz zu religiöser Beschneidung in Sicht
Berlin - Das Bundesjustizministerium will bald einen Gesetzentwurf vorlegen: Man arbeite mit Hochdruck an einer Regelung, so ein Sprecher in Berlin. Details wollte er nicht nennen.
Der israelische Oberrabbiner Yona Metzger, der derzeit verschiedene Gespräche in Deutschland führt, betonte die Möglichkeit einer medizinischen Fortbildung für jüdische Beschneider. Zugleich sprach sich Metzger gegen Betäubungen vor einer Beschneidung aus - und dagegen, die Aufgabe generell Ärzten zu geben.
Metzger warnte bereits in der Jüdischen Gemeinde Berlin vor den Folgen eines Verbots der Beschneidung. Verhindert werden müsse, dass jemand, der seine religiöse Pflicht erfüllen wolle, ins Ausland gehen müsse, sagte er nach einem Bericht der "Jüdischen Allgemeinen". Metzger begrüße zugleich, wie in Deutschland darüber diskutiert werde. Die hier tätigen Beschneider - Mohel - sollten nach medizinischer Schulung ärztlicherseits und von einer rabbinischen Institution eine Lizenz erhalten. Das Landgericht Köln hatte die religiös motivierte Beschneidungen eines Jungen für strafbar erklärt.
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