Georgien zieht Teil der Truppen ab

Es klingt nach einem Schritt der Entspannung: Das georgische Militär hat nach eigenen Angaben einige Posten in der abtrünnigen Provinz geräumt. Derweil eskaliert die Situation in Abchasien, dem zweiten Krisengebiet.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Werden von Russland angegriffen: Georgische Militärs
dpa Werden von Russland angegriffen: Georgische Militärs

Es klingt nach einem Schritt der Entspannung: Das georgische Militär hat nach eigenen Angaben einige Posten in der abtrünnigen Provinz geräumt. Derweil eskaliert die Situation in Abchasien, dem zweiten Krisengebiet.

Georgien hat nach eigenen Angaben seine Truppen aus der Hauptstadt der abtrünnigen Region Südossetien abgezogen. Unter massivem russischen Beschuss hätten die Soldaten Zchinwali am Sonntag verlassen, sagte ein Minister in Tiflis. Der Rückzug solle helfen, einen Korridor einzurichten, um Verwundete in Sicherheit zu bringen.

Die Soldaten bezögen andere Positionen, blieben aber in Südossetien, sagte Wiedervereinigungsminister Temur Jakobaschwili. Auch der Chef des georgischen Sicherheitsrates, Alexander Lomaia, bestätigte, die Truppen hätten sich aus Zchinwali zurückgezogen. Als Grund nannte er die russischen Angriffe. «Russland hat seine Aggression über Nacht ausgeweitet», sagte Lomaia. Bereits am Samstag hatte ein russischer General erklärt, seine Truppen hätten die georgischen Streitkräfte aus der Stadt vertrieben.

Die Kämpfe gehen derweil in Südodssetien und dem Rest Georgiens weiter. Russische Flugzeuge bombardierten nach georgischen Angaben am Sonntagmorgen ein Flugzeugwerk außerhalb der georgischen Hauptstadt Tiflis. Ein Sprecher des Innenministeriums in Tiflis sagte, die Rollbahn des Flugfelds sei beschädigt worden. Verletzt wurde seinen Angaben zufolge niemand.

Militärbewegungen in Abchasien

In der zweiten abtrünnigen georgischen Region, Abchasien, spitzt sich die Lage zu. Die Streitkräfte des international nicht als unabhängig anerkannten Gebietes rückten im Landkreis Gali gegen georgische Stellungen vor, wie das abchasische Militär am Sonntag nach Angaben der Agentur Interfax mitteilte. Etwa 100 Kilometer nördlich von Gali griffen Kampfbomber weiterhin den von Georgien kontrollierten oberen Teil des Kodori-Tals an. Ein Abkommen von 1994 schreibt eine waffenfreie Zone für die innergeorgische Grenzlinie vor. Ebenso wie im Konfliktgebiet Südossetien sind in Abchasien russische Friedenstruppen stationiert. Die abchasischen Machthaber betrachten das gesamte Kodori-Tal als ihr Territorium. «Wir haben die georgischen Truppen aufgefordert, das abchasische Territorium zu verlassen. Aber sie weigern sich», sagte ein abchasischer Militärsprecher in der Hauptstadt Suchumi. Georgiens Präsident Michail Saakaschwili hatte 2006 nach einer Polizeiaktion im oberen Kodori-Tal eine georgische Verwaltung errichten lassen. Im oberen Kodori-Tal leben wenige tausend Menschen. Die UN-Beobachtermission UNOMIG hatte ihre dort stationierten Militärbeobachter am Samstag abgezogen. (AP/dpa)

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.