Gauck in München - "Er ist Stoibers Erfindung"
2010 hatte die CSU noch Christian Wulff unterstützt. Diesmal werden sich die Wahlfrauen und -männer mehrheitlich für Joachim Gauck aussprechen. Und der war am Montag in München.
München - CSU-Chef Horst Seehofer hält Edmund Stoiber für den wahren „Erfinder“ des Präsidentschaftskandidaten Joachim Gauck. Seehofer begrüßte Gauck am Montag im Beisein von CSU-Wahlleuten und Vertretern der Parteibasis in München. Zuvor verwies er darauf, dass der damalige Ministerpräsident und CSU-Chef Stoiber Gauck schon 1999 als möglichen Bundespräsidenten ins Spiel gebracht habe.
Dass die CSU 2010 für Christian Wulff und gegen Gauck gewesen sei und diesmal dennoch Gauck unterstütze, sei kein ungewöhnlicher politischer Vorgang. Im Gegenteil: Es sei ganz normal, wenn man sich in einem ersten Auswahlverfahren gegen eine Person und in einem weiteren Verfahren für diese Person ausspreche. Seehofer: "Über mich hat man in der CSU auch schon mal anders geredet, da wurde ich nicht Parteivorsitzender – später wurde ich Parteivorsitzender.“
Bislang galt Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin als derjenige, der nach dem Rücktritt von Bundespräsident Horst Köhler 2010 als erster die Idee zur Nominierung von Gauck hatte.