Gaspipeline: Moskau verdächtigt Washington der Anschläge auf Nord Stream

Dass die Lecks an den Nord-Stream-Pipelines durch Sabotage entstanden sind, darüber gibt es kaum noch Zweifel. Gerätselt wird über die Urheber. Moskau überrascht nun mit einer neuen Theorie.
AZ/dpa |
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Das Nord Stream 1-Gasleck in der Ostsee. An den Nord-Stream-Gasleitungen in der Ostsee gibt es insgesamt vier statt wie bisher bekannt drei Lecks.
Das Nord Stream 1-Gasleck in der Ostsee. An den Nord-Stream-Gasleitungen in der Ostsee gibt es insgesamt vier statt wie bisher bekannt drei Lecks. © Swedish Coast Guard/dpa

Moskau - Die russische Führung hat eine Aufklärung der mutmaßlichen Sabotage an der Ostseepipeline Nord Stream gefordert und die USA als Hauptverdächtigen dargestellt. "Es ist aber offensichtlich, dass der Hauptnutznießer (der Pipeline-Explosionen), vor allem wirtschaftlich, die USA sind", sagte der Sekretär des nationalen Sicherheitsrates, Nikolai Patruschew, der Nachrichtenagentur Interfax zufolge auf einer Sitzung mit den Geheimdienstchefs der GUS-Staaten.

Patruschew warf dem Westen vor, sofort nach Bekanntwerden der Lecks eine Kampagne gegen Russland gestartet zu haben. Daher sei es nötig, die Kooperation der Geheimdienste innerhalb der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS), ein loser Staatenverbund ehemaliger Sowjetstaaten, zu vertiefen und die "Auftraggeber und Erfüllungsgehilfen des Verbrechens" zu enthüllen. Seit der Nacht zum Montag wurden insgesamt vier Lecks an den Pipelines Nord Stream 1 und 2 festgestellt. Die Nato geht von Sabotage aus.

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Moskau will seine Erfahrungen teilen

Patruschew sprach sich bei der Sitzung zudem dafür aus, gemeinsam gesetzlich gegen vom Westen kontrollierte Nichtregierungsorganisationen (NGO) und Medien vorzugehen. Dies diene unter anderem dazu, Revolutionen zu vermeiden.

Das Bild zeigt ein kleines Gasleck bei Nord Stream 2 in der Ostsee, fotografiert aus einem Flugzeug der schwedischen Küstenwache.
Das Bild zeigt ein kleines Gasleck bei Nord Stream 2 in der Ostsee, fotografiert aus einem Flugzeug der schwedischen Küstenwache. © Swedish Coast Guard/dpa

"Russland hat die entsprechende Erfahrung und ist bereit, sie zu teilen", bot er an. Russland hat in den vergangenen Jahren konsequent, die Pressefreiheit eingeschränkt und eine immer größere Anzahl von NGOs verboten. Patruschew, einst russischer Geheimdienstchef, gilt als langjähriger Vertrauter von Kremlchef Wladimir Putin.

Der Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes, Sergej Naryschkin, behauptete unterdessen, Moskau verfüge über Material, das auf eine "westliche Spur" bei der Organisation und Durchführung der "Terroranschläge" auf die Nord Stream-Pipelines hinweise. Er beschuldigte den Westen, "alles zu tun, um die wahren Urheber und Organisatoren dieses internationalen Terrorakts zu verbergen".

Der "kollektive Westen unter Führung der USA" unternehme alles, um seine Hegemonie zu erhalten, sagte Naryschkin nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen weiter. Dadurch gerate die internationale Sicherheitsarchitektur aus dem Gleichgewicht, und weltweit erhöhe sich das Konfliktpotenzial.

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7 Kommentare
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  • 60er pauli am 30.09.2022 22:02 Uhr / Bewertung:

    Logisch warens die amis
    Wer sonst hätte irgendeinen nutzen davon ?
    Es wurden ja laut berichten amerikanische schiffe gesichtet aber natürlich versucht man auf druck es putin in die schuhe zu schieben .
    Und unsere sogenannten freien medien spielen natürlich mit .
    Putin hat schon recht mit der vasalenaussage
    Wie lange wollen wir noch marionetten für die amis sein ?

  • Gretl am 01.10.2022 14:06 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von 60er pauli

    "Wie lange wollen wir noch marionetten für die amis sein ?"

    Solange es noch keinen Friedensvertrag gibt. Und bevor die Üblichen meckern: es gibt keinen, alles Andere ist Augenwischei. Der Zwei-plus-Vier-Vertrag ist es definitiv nicht.

  • 60er pauli am 02.10.2022 10:00 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Gretl

    Da geb ich ihnen vollkommen recht

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