Gaddafi und Chavez wollen "Nato des Südens"

TRIPOLIS - «Nur vereint werden wir frei sein», verkündete der Präsident von Venezuela auf einem Gipfeltreffen von Staatschefs aus Südamerika und Afrika. Libyens Diktator möchte so «die Welt transformieren».
Muammar el Gaddafi und Hugo Chávez haben ein Militärbündnis der Entwicklungsländer vorgeschlagen. Auf einem zweitägigen Gipfeltreffen mit rund 30 Präsidenten aus Südamerika und Afrika schlug der libysche Staatschef Gaddafi eine «Nato des Südens» vor. Er griff damit eine Idee des venezolanischen Präsidenten Chávez auf.
«Nur vereint werden wir frei sein», sagte Chávez am Samstag in Porlamar auf der venezolanischen Insel Margarita. Afrika und Südamerika könnten eine interkontinentale Allianz bilden und zu einer neuen globalen Macht werden. Gaddafi warb für eine enge politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit und sagte: «Wir können die Welt transformieren.»
Die «Süd-Süd-Kooperation» stand ganz im Zentrum der gemeinsamen Konferenz von Afrikanischer Union (AU) und der Union Südamerikanischer Nationen (Unasur). Die argentinische Präsidentin Cristina Fernandez erklärte sich bereit, afrikanischen Ländern mit Technologie und Erfahrung zur Seite zu stehen, um sie bei Produktion und Export von Nahrungsmitteln zu unterstützen.
Chávez hat bereits Mauretanien die Hilfe seiner Regierung beim Bau einer Ölraffinerie in Aussicht gestellt. Eine weitere Idee ist die Gründung einer «Süd-Süd-Bank». Chávez bezeichnete Gaddafi und den algerischen Präsidenten Abdelaziz Bouteflika als historische «Befreier» ihrer Länder. Sowohl in Afrika als auch in Lateinamerika sei der Sozialismus «der Weg zur Rettung der Welt». (AP)