Früher in Rente: 100 Euro weniger Rente
BERLIN - Fast jeder Zweite geht vorzeitig in den Ruhestand. Das bringt empfindliche Einschnitte bei der Rente mit sich. Für jeden Monat büßt der Rentner 0,3 Prozent seiner Zahlungen ein - im Schnitt 100 Euro.
Fast jeder Zweite geht heute vorzeitig in Rente – und nimmt dafür hohe Verluste in Kauf. Dabei gilt noch nicht einmal die Rente mit 67.
48,7 Prozent der Frauen und 41,2 Prozent der Männer gehen vorzeitig in Rente, teilte die Deutsche Rentenversicherung (DRV) gestern mit. Damit beträgt das tatsächliche Renteneintrittsalter genau 63,2 Jahre. Gesetzlich liegt es derzeit noch bei 65.
Das bringt Einbußen mit sich: Für jeden Monat zu früh werden dauerhaft 0,3 Prozent von der Rente abgezogen – damit wird rechnerisch jene Phase finanziert, in der man schon Bezüge bekommt, während Gleichaltrige noch arbeiten. Betroffene Männer bekommen im Schnitt 127,44 Euro pro Monat weniger, als wenn sie bis 65 gearbeitet hätten. Im Durchschnitt aller Männer werden laut DRV-Statistik 1060,28 Euro ausgezahlt. Fast gleich hoch sind die Abzüge bei den Frauen: minus 105,35 Euro. Und das, obwohl sie viel weniger Gesamtrente haben: Die Auszahlung beträgt bei ihnen 621,60 Euro.
Die Gründe gehen aus der Statistik nicht hervor. Laut DRV liegen die relativ hohen Abschläge für Frauen auch daran, dass viele mit ihren – in der Regel älteren – Männern gleichzeitig in den Ruhestand gehen wollen. Geschlechtsunabhängig sind die Hauptgründe die schlechte Situation für Ältere am Arbeitsmarkt, aber auch, dass manche nicht länger arbeiten wollen oder können.
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