Frauenrenten im Osten 357 Euro höher als im Westen

In der ehemaligen DDR arbeiteten viele Frauen in Vollzeitjobs, ermöglicht durch umfangreiche staatliche Kinderbetreuung. Die Folge: Frauen sind im Osten bei der Rente besser gestellt als im Westen.
dpa |
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Kinderbetreuung in der ehemaligen DDR, dargestellt in einem Bleiglasfenster im Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR in Eisenhüttenstadt. Eine Folge: Frauen in Ostdeutschland bekommen heute höhere Renten als im Westen. (Symbolbild)
Kinderbetreuung in der ehemaligen DDR, dargestellt in einem Bleiglasfenster im Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR in Eisenhüttenstadt. Eine Folge: Frauen in Ostdeutschland bekommen heute höhere Renten als im Westen. (Symbolbild) © picture alliance / ZB
Berlin

Frauen bekommen in den westdeutschen Bundesländern im Schnitt nach wie vor weniger als 1.000 Euro Rente im Monat. Im Osten hingegen gab es im Jahr 2023 kein Bundesland mehr, in dem die Durchschnittsrente einer Frau niedriger als 1.100 Euro war. Im Mittel bekommt eine Rentnerin im Osten 1.218 Euro, 357 Euro mehr als im Westen. Das haben das Prognos-Institut und der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) errechnet. 

Bundesweit am besten da stehen Frauen in Potsdam, dort belief sich die durchschnittliche Monatsrente auf 1.314 Euro. Das war fast doppelt so viel wie im Rheinland-Pfälzer Eifelkreis Bitburg-Prüm, dem bundesweiten Schlusslicht: Dort bekamen Frauen im Schnitt nur 668 Euro im Monat.

Frauen im Westen haben familienbedingt längere Auszeiten im Beruf

Bedingt ist das große Gefälle dadurch, dass viele Rentnerinnen in den alten Bundesländern in jüngeren Jahren familienbedingt Hausfrauen waren und auch nach dem Heranwachsen der Kinder häufig Teilzeit arbeiteten. "Das führt dazu, dass Frauen weniger in Rentenkassen und Altersvorsorge einzahlen und im Alter dann finanziell schlechter dastehen als Männer", sagte Moritz Schumann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des GDV. Dementsprechend bekommen Männer in den alten Ländern im Schnitt eine um zwei Drittel höhere Rente. 

Im Osten hingegen ist die Erwerbsbeteiligung von Frauen seit jeher höher, ein Erbe vergangener DDR-Zeiten. Bei Männern hingegen ist das West-Ost-Gefälle bei den Renten nur noch minimal: Im Westen waren es der Auswertung zufolge 1.430 Euro, im Osten 1.416 Euro.

Männerrenten in NRW am höchsten

Allerdings sind auch die Männerrenten mancherorts nicht allzu hoch: Bundesweites Schlusslicht in dieser Hinsicht ist der Landkreis Waldshut im Südschwarzwald mit 1.201 Euro. Das war weniger als die durchschnittlichen Frauenrenten in Brandenburg, Sachsen oder Mecklenburg-Vorpommern. Bundesweit an der Spitze liegen männliche Rentner im Ruhrpott, allen voran im Kreis Bottrop mit durchschnittlich 1.686 Euro im Monat.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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