Frau, oh, Frau
Kristina Schröder steht in der Familienpolitik für nichts. AZ-Reporterin Angela Böhm über Ministerin Kristina Schröder.
Von einem solchen Job können Frauen nur träumen: Kinder und Karriere, die Doppelbelastung ist null Problem! Frau hat nach dem Büro, wenn sie gekocht und den Nachwuchs versorgt hat, sogar noch Zeit, sich Gedanken zu machen und nebenbei ein Buch zu schreiben. Auf welchem Posten das möglich ist? Im Familienministerium der Bundesregierung!
Während berufstätige Mütter im normalen Leben nicht mehr wissen, wo ihnen der Kopf steht, hatte Familienministerin Kristina Schröder neben Kinderkriegen und Regieren auch noch Zeit, mit dem Feminismus abzurechnen. Bei ihrer Buchpremiere beklagte die Unions-Frau dann auch noch, dass Frauen es nie recht machen können: Bleiben sie daheim, sind sie das Heimchen am Herd. Entscheiden sie sich für den Beruf, sind sie Emanzen. Bringen sie beides unter einen Hut, sind sie Raben- oder Latte-Macchiato-Mütter.
Dabei ist es doch gerade ihre Aufgabe, dafür zu sorgen, dass das endlich anders wird. Besser hätte sie sich Gedanken gemacht, wie sie verhindert, dass auf Frauen, die sich gegen den Beruf oder für den Teilzeitjob entscheiden, die Altersarmut lauert. Dass sie mit ihrem Nein zur Frauen-Quote in Unternehmen die Macht der Männer stützt. Dass sie mit dem Betreuungsgeld ein traditionelles Familienbild fördert – und mit dem Ehegattensplitting zementiert. Warum muss sie uns jetzt auch noch schriftlich offenbaren, dass sie eigentlich für nichts steht? Schon gar nicht für eine moderne Familienpolitik.
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