Frankreich bestätigt Lieferung von Munition

Die französische Regierung hat bestätigt, den Tschad im Kampf gegen Rebellen militärisch unterstützt zu haben. Nach Medienberichten soll Munition über Libyen eingeflogen worden sein.
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Viele Menschen sind im Tschad auf der Flucht
dpa Viele Menschen sind im Tschad auf der Flucht

Die französische Regierung hat bestätigt, den Tschad im Kampf gegen Rebellen militärisch unterstützt zu haben. Nach Medienberichten soll Munition über Libyen eingeflogen worden sein.

Die französische Regierung hat erstmals bestätigt, dem Tschad im Kampf gegen Rebellen Munition geliefert zu haben. Über die Menge und den Typ der Munition wollte sich der Sprecher des französischen Verteidigungsministeriums auf der wöchentlichen Pressekonferenz am Donnerstag nicht äußern. Ebenso wenig ging er auf die Frage nach dem Ort ein, von wo die französischen Flugzeuge abgeflogen seien.

Nach Berichten mehrerer Medien soll Frankreich von Libyen aus 16 Tonnen Munition geliefert haben. Der Ministeriumssprecher sagte laut Onlineausgabe von «Le Parisien» ferner, dass wahrscheinlich auch libysche Flugzeuge, die in der Hauptstadt N'Djamena gelandet seien, um libysche Staatsangehörige aus dem Tschad zu holen, Munitionslieferungen an Bord gehabt hätten. Anfang Februar hatten Rebellen versucht, N'Djamena, die Hauptstadt des Tschad, zu erobern. Die tschadische Regierung wirft dem benachbarten Sudan vor, diese Rebellen zu unterstützen. Die französische Regierung indessen unterstützt den tschadischen Präsidenten Idriss Déby.

Kritik an französischer Tschad-Politik

Mittlerweile wird in Frankreich Kritik an der Tschad-Politik laut, etwa im Fall der seit mehr als einer Woche im Tschad internierten drei politischen Oppositionellen. Während Louis Michel, der europäische Kommissar für Entwicklungspolitik, ihre «sofortige Freilassung» gefordert habe, herrsche «Schweigen in Paris», kommentierte «Le Monde». «Niemand verlangt die Freilassung dieser unter Umgehung der Justiz verhafteten Personen», schrieb die Zeitung. Kein Wort habe etwa die französische Staatssekretärin für Menschenrechte, Rama Yade, über die Verhaftung der Oppositionellen verloren. Dies sei umso schwerwiegender, da Frankreich die Hauptlast des Einsatzes der 3700 Mann starken Eufor-Truppe der EU tragen wird, die Anfang März in ihrem Einsatzgebiet im Nordosten des Tschad eintreffen soll. Dort soll sie, wie es in der Uno-Resolution 1778 heißt, «die Menschenrechte verteidigen». In der Region halten sich Zehntausende Flüchtlinge aus der sudanesischen Krisenregion Darfur auf. (NZ/dpa)

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