Flugzeugabsturz: Polens Präsident tot
WARSCHAU, MOSKAU - Der polnische Präsident Lech Kaczynski ist bei einem Flugzeugabsturz in Russland zusammen mit zahlreichen anderen Menschen an Bord ums Leben gekommen. Das sagte der Gouverneur des Gebietes Smolensk, Sergej Anufrijew.
Niemand habe den Absturz überlebt. An Bord waren nach unterschiedlichen Angaben zwischen 85 und 132 Menschen. Auch aus Polen gab es eine vorsichtige Bestätigung. «Alles deutet darauf hin, dass alle Menschen am Bord umgekommen sind», sagte der Sprecher des Außenministeriums in Warschau, Piotr Paszkowski.
Kremlchef Dmitri Medwedew setzte eine Untersuchungskommission unter Leitung von Regierungschef Wladimir Putin ein. Kaczynski war mit einer Delegation auf dem Weg zu einer Gedenkfeier für die Ermordung polnischer Soldaten durch den sowjetischen Geheimdienst vor 70 Jahren im russischen Katyn.
Zum Zeitpunkt des Absturzes um 10.50 Uhr Ortszeit (8.50 MESZ) herrschte nach Angaben des Zivilschutzministeriums Nebel. Die aus Warschau kommende Maschine war im Landeanflug gewesen, als sie auf Baumwipfel prallte. Die genaue Absturzursache war unklar. Kaczynski war seit Dezember 2005 Präsident von Polen.
Reaktionen auf Kaczynskis Tod
Der Tod des polnischen Präsidenten Lech Kaczynski bei einem Flugzeugabsturz hat auch in Bayern für Erschütterung gesorgt. Kaczynski habe dem polnischen Volk sein Leben lang mit Hingabe gedient, erklärte Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) am Samstag in München. „Mit seinem Namen verbinden sich wichtige Abschnitte der neueren polnischen Geschichte. Als Nachbarn Polens in Europa verneigen auch wir uns in dieser Stunde vor einem leidenschaftlichen Patrioten.“
Bayerns Europaministerin Emilia Müller (CSU) äußerte sich bestürzt über den tragischen Tod des polnischen Präsidenten und seiner hochrangigen Delegation. „Unser ganzes Mitgefühl gilt dem polnischen Volk. Wir sind unseren europäischen Nachbarn in dieser schweren Stunde in tiefer Trauer verbunden.“ Kaczynski starb am Samstagmorgen bei einem Flugzeugabsturz in Russland zusammen mit zahlreichen anderen Menschen. Die genaue Zahl der Opfer war zunächst unklar.
(dpa)