Firmen vor!

Nicht nur der Arbeitsmarkt wächst, auch die Bevölkerungszahl wird steigen. Jetzt sind Großunternehmer am Zug, findet AZ-Redakteurin Julia Lenders.
von  Julia Lenders
Firmen vor: Großunternehmen sollen sich um Kinderkrippen und bezahlbaren Wohnraum kümmern, meint AZ-Redakteurin Julia Lenders.
Firmen vor: Großunternehmen sollen sich um Kinderkrippen und bezahlbaren Wohnraum kümmern, meint AZ-Redakteurin Julia Lenders. © az/Schrameck/Feindt

Uns geht’s gut. Der Arbeitsmarkt in der Stadt und im Umland wächst. Die Region München entwickelt sich dynamisch. Doch das Ganze ist kein Selbstläufer. Bis 2030 kommen laut Bevölkerungsprognose rund 11 Prozent Neumünchner an die Isar. Dabei sind bezahlbarer Wohnraum und Kita-Plätze schon jetzt ein rares Gut. Der erste Impuls ist freilich immer, auf die Stadt zu deuten: Sie möge doch bitte (mit unseren Steuergeldern) die nötige Infrastruktur schaffen. Doch das kann nicht alleine eine kommunale Aufgabe sein.

Viele Großunternehmen profitieren von der Dynamik unserer Region. Auch sie sind in der Pflicht. Wer qualifiziertes Fachpersonal für sich gewinnen möchte, könnte in einer teuren Boom-Stadt wie München doch auch mehr bieten als ein ordentliches Gehalt – eine betriebseigene Krippe oder eine bezahlbare Bleibe etwa. Die Idee mit den Werkswohnungen ist zwar nicht neu, aber sie hat nichts von ihrem Charme eingebüßt.

OB Christian Ude und Wirtschaftsreferent Dieter Reiter haben jetzt Großunternehmen angeschrieben, um auch ihnen das Modell schmackhaft zu machen. Die Stadtwerke gehen mit gutem Beispiel voran und wollen 500 neue Wohnungen für ihre Mitarbeiter schaffen. Bleibt zu hoffen, dass demnächst einige Rückschreiben im Wirtschaftsreferat eintrudeln. Ohne faule Ausreden.

 

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