Felix Daxenberger auf den Spuren seines Vaters
Der 23 Jahre alte Sohn von Sepp Daxenberger wird furios in den Gemeinderat von Waging gewählt.
MÜNCHEN/WAGING Wie der Vater, so der Sohn. Nein, solche Floskeln hört Felix Daxenberger nicht gerne. Schon gar nicht, dass er mit 23 Jahren nun in die Fußstapfen seines viel zu früh verstorbenen Vaters tritt. Auch wenn sein Nachname in Bayern wie Donnerhall klingt. Sepp Daxenberger war der beliebteste Grüne im Freistaat, vor dem die CSU erzitterte. Sein ältester Sohn ist jetzt auf Anhieb in den Gemeinderat von Waging gewählt worden. Und das gleich mit dem zweitbesten Stimmenergebnis.
„Er ist eine große Bereicherung und ein großes politisches Talent“, lobt die Fraktionschefin der Grünen im Landtag, Margarete Bause. Auf Platz sechs hatte der gelernte Landschaftspfleger auf der Liste der Grünen kandidiert. 2616 Waginger hatten ihm ihre Stimme gegeben. Nur Bürgermeister Herbert Häusl liegt vor ihm mit 3214 Stimmen, der CSU-Kandidat Christian Reiter hinter ihm mit 2374 Stimmen. Die Bürgermeisterkandidatin seiner Partei übertraf Felix sogar mit 954 Stimmen.
Dass die Gene seines Vaters bei ihm durchschlagen, kann der engagierte Feuerwehrler und Nebenerwerbslandwirt nicht verleugnen. Wer nur seine Simme hört, muss schlucken, weil sie sich anhört, wie die seines Vaters. Sepp Daxenberger, der große Hoffnungsträger der Grünen, erlag im August 2010 einer Krebserkrankung des Knochenmarks. Seine Frau Gertrud war drei Tage vor ihm ebenfalls an Krebs gestorben.
Ein doppelter Schicksalsschlag für Felix und seine beiden jüngeren Brüder. Gemeinsam mit den Großeltern führte er den Bauernhof der Familie weiter. Damals hatte er gerade mit dem Studium der Forstwirtschaften begonnen. „Irgendwie geht’s schon“, sagte Felix Daxenberger damals. Auch sein Vater hatte im Gemeinderat von Waging angefangen, wurde dort Bayerns erster grüner Bürgermeister, später Fraktionschef im Landtag und Parteichef.
Auch in Kempten macht die nächste Generation Karriere: Thomas Kiechle, der Sohn des einstigen CSU-Bundeslandwirtschaftsministers Ignaz Kiechle, wurde mit 51,1 Prozent zum Oberbürgermeister gewählt. Der 45-jährige Lehrer an der Mittelschule hat sich als Kandidat von CSU und Freien Wählern überraschend auf Anhieb gegen fünf Konkurrenten durchgesetzt.
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