Faustrecht - Berlusconi plant Bürgerwehr

Italiens Ministerpräsident will die Polizei stärken und plant darüber hinaus den Einsatz von Bürgerwehren. Die Opposition wirft Berlusconi vor, ein «Klima des Hasses zu schüren» und warnt vor Rassismus.
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Berlusconis Pläne weden vom Vatikan kritisiert
dpa Berlusconis Pläne weden vom Vatikan kritisiert

ROM - Italiens Ministerpräsident will die Polizei stärken und plant darüber hinaus den Einsatz von Bürgerwehren. Die Opposition wirft Berlusconi vor, ein «Klima des Hasses zu schüren» und warnt vor Rassismus.

Die Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi will nach Medienberichten vom Montag in Italien per Dekret Bürgerwehren erlauben. Berlusconi wolle damit auf eine Reihe brutaler Vergewaltigungen in italienischen Großstädten reagieren, hieß es in den Berichten unter Berufung auf Regierungskreise weiter. Die Opposition sprach von Rassismusgefahr und warf der Regierung vor, ein «Klima des Hasses zu schüren, anstatt etwas Konkretes» zu unternehmen, wie die Tageszeitung «La Repubblica» berichtete.

Die Regierung plant demnach bereits in der nächsten Ministerratssitzung, eine Verschärfung von Sicherheitsmaßnahmen per Dekret zu verabschieden. Neben der Erlaubnis von Bürgerwehren sei eine finanzielle und personelle Verstärkung der Polizei vorgesehen.

Gewalt in italienischen Großstädten

In der Nacht zum Montag hatte eine Gruppe von 20 Italienern in Rom vier jugendliche Rumänen vor einem Imbiss angegriffen. Die Italiener seien vermummt gewesen und mit Schlagstöcken und Baseballschlägern auf die Ausländer losgegangen. Zwei Rumänen seien krankenhausreif geschlagen worden, hieß es. Die Polizei sieht einen Zusammenhang zu der brutalen Vergewaltigung einer 15-Jährigen am Vortag in Rom. In diesem Zusammenhang wird jetzt nach zwei Männern mit osteuropäischem Akzent gesucht.

Auch in Bologna und Mailand kam es am Wochenende nach ähnlichen Vorfällen zu ausländerfeindlichen Übergriffen. Anfang Februar hatten drei Jugendliche in Nettuno bei Rom einen Inder anzündet, der bis heute mit schweren Verbrennungen auf der Intensivstation liegt. (nz/dpa)

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