Ex-Papst war schon früher zum Rücktritt entschlossen
Rom - Benedikt habe sich schon nach einer strapaziösen Reise im März 2012 entschlossen, sein Amt niederzulegen, sagte Georg Gänswein dem am Freitag erscheinenden Magazin der "Süddeutschen Zeitung". Nach der Reise nach Mexiko und Kuba habe Benedikts Leibarzt diesem erklärt, einen erneuten Flug über den Atlantik werde er nicht überstehen, bestätigte Gänswein dem Magazin. Da sei dem Papst klar geworden, dass er zurücktreten müsse.
Benedikt hatte am 11. Februar 2013 seinen Rücktritt zum Ende des Monats angekündigt. Ursprünglich habe er seinen Entschluss schon im Dezember 2012 bekanntgeben wollen, sagte Gänswein. Als der Papst seinem Privatsekretär die Rückzugsentscheidung schließlich mitteilte, habe er, Gänswein, ihm spontan geantwortet: "Nein, Heiliger Vater, das dürfen Sie nicht!"
Doch sei ihm sofort klar geworden: "Er teilt nicht etwas mit, um eine Entscheidung zu finden, sondern er teilt eine getroffene Entscheidung mit." Benedikt lebt seit seinem Rücktritt zurückgezogen im Vatikan.
Der emeritierte Papst war am Samstag in der ersten Reihe zugegen, als sein Nachfolger Franziskus im Vatikan 19 Geistlichen die Kardinalswürde verlieh. In einigen Medien waren daraufhin Analysen über eine mögliche Machtteilung im Vatikan zwischen ihm und Franziskus aufgetaucht. Benedikt wies derlei Spekulationen aber umgehend als "schlicht absurd" zurück.
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