EU-Beitritt der Ukraine: Höflich, aber bestimmt handeln
Wenn die gesamte EU-Kommission in die Hauptstadt der Ukraine reist, schürt das Erwartungen. An Selbstbewusstsein mangelt es Präsident Wolodymyr Selenskyj und seiner Regierung ohnehin nicht. Sie machen keinen Hehl daraus, dass sie sich auf der Überholspur in die EU sehen.
Es sollten keine voreiligen Schlüsse getroffen werden
Es muss nun darum gehen, die Ukraine höflich, aber bestimmt auf den Boden der Tatsachen zu holen. Ja, sie hat eine europäische Perspektive und die EU wird sie weiter in ihrem Kampf für Freiheit und Demokratie unterstützen. Doch haben die Menschen in der Ukraine einen Anspruch darauf, dass man ihnen reinen Wein einschenkt, und die Bürger der EU, dass man ihre Interessen wahrt.
Denn die schwerwiegenden Gründe, die vor dem russischen Überfall gegen einen raschen Beitritt sprachen, sind ja längst nicht allesamt verschwunden.
Und: Vor einer dauerhaften Friedenslösung mit Russland ist an eine Aufnahme gar nicht zu denken.