Ermittlungsverfahren gegen Erzbischof Zollitsch

Gegen den Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Erzbischof Zollitsch, wird wegen Beihilfe zum sexuellen Missbrauch von Kindern ermittelt. Die Freiburger Staatsanwaltschaft bestätigte entsprechende Berichte.
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Erzbischof Robert Zollitsch
dpa Erzbischof Robert Zollitsch

FREIBURG - Gegen den Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Erzbischof Zollitsch, wird wegen Beihilfe zum sexuellen Missbrauch von Kindern ermittelt. Die Freiburger Staatsanwaltschaft bestätigte entsprechende Berichte.

Gegen den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, wird wegen Beihilfe zum sexuellen Missbrauch von Kindern ermittelt. Die Staatsanwaltschaft in Freiburg bestätigte entsprechende Berichte von ARD und Südkurier, wonach ein Strafverfahren gegen Zollitsch eingeleitet worden sei. Hintergrund sei eine entsprechende Anzeige vom Mai, sagte Oberstaatsanwalt Wolfgang Maier und bestätigte damit ein Bericht des ARD-Magazins "Report Mainz".

Dem katholischen Geistlichen wird in der Anzeige vorgeworfen, als Personalreferent 1987 die Anstellung eines Paters veranlasst zu haben, obwohl von diesem bekannt gewesen sei, dass er sexuelle Übergriffe begangen habe. Die Taten sollen sich danach in der Gemeinde Birnau am Bodensee ereignet haben.

Die Freiburger Behörde gab deswegen das Verfahren an die Staatsanwaltschaft Konstanz ab, weil dort die mutmaßliche Haupttat verfolgt wird. In Konstanz gingen die Akten bislang aber nicht ein, wie ein Sprecher sagte. Sollte das Verfahren gegen den Pater etwa wegen Verjährung eingestellt werden, wäre auch das Verfahren gegen Zollitsch hinfällig.

Das Erzbischöfliche Ordinariat wies die Vorwürfe nach dem Bericht von "Report Mainz" als substanzlos zurück. Man habe schon nach dem Bekanntwerden eines Vorwurfes gegen den Zisterzienserpater den Orden auf die zu ziehenden Konsequenzen hingewiesen. Außerdem sei erst Ende 2006 bekannt gewesen, dass es in den 1960er Jahren zumindest einen Fall von Missbrauch in Birnau gegeben habe.

Zollitsch ist auch Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz und hatte seinen Augsburger Amtskollegen Walter Mixa nach Prügelvorwürfen im April öffentlich zu "einer Zeit der geistlichen Einkehr und der räumlichen Distanz" geraten. Mixa reichte schließlich seinen Rücktritt bei Papst Benedikt XVI. ein, der es annahm.

(Quelle: sueddeutsche.de)

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