Ermittlungen gegen Gbagbo aufgenommen
Die Justizbehörden im westafrikanischen Land Elfenbeinküste haben Ermittlungen gegen den Anfang des Monats festgenommenen Ex-Präsidenten Laurent Gbagbo aufgenommen.
Nairobi/Abidjan - Das sagte Präsident Alassane Ouattara am Dienstagabend im staatlichen Fernsehen. Wie der britische Rundfunksender BBC am Mittwoch weiter berichtete, wird auch gegen enge Mitarbeiter Gbagbos wegen Verbrechen während des fast fünf Monate dauernden blutigen Machtkonflikts in der Elfenbeinküste ermittelt.
Nach der Präsidentenwahl im vergangenen November hatte Gbagbo sich geweigert, die Macht an den von der internationalen Gemeinschaft anerkannten Wahlsieger Ouattara abzugeben. Bei den Kämpfen zwischen den Truppen und Anhängern beider Politiker waren mehr als 1500 Menschen getötet worden und mehr als eine Million geflohen.
Auch wenn die Kämpfe nach der Festnahme Gbagbos und dessen Aufruf an seine Truppen, die Waffen niederzulegen, abflauten, leben noch immer Zehntausende Flüchtlinge im Nachbarland Liberia. Im Westen der Elfenbeinküste, wo es zu schwerer ethnischer Gewalt gekommen war, sind nach UN-Schätzungen mindestens 200 000 Menschen aus ihren Dörfern geflohen und noch nicht nach Hause zurückgekehrt.
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