Ermittlungen gegen Ackermann eingeleitet

Deutsche-Bank-Chef Ackermann rückt in den Fokus staatsanwaltschaftlicher Untersuchungen. Aufgrund einer Privatanzeige habe sich ein Anfangsverdacht ergeben, so ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft.
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Ein Verdacht gegen Ackermann wird überprüft
AP Ein Verdacht gegen Ackermann wird überprüft

Deutsche-Bank-Chef Ackermann rückt in den Fokus staatsanwaltschaftlicher Untersuchungen. Aufgrund einer Privatanzeige habe sich ein Anfangsverdacht ergeben, so ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft.

Die Berliner Staatsanwaltschaft prüft, ob sich der Deutsche-Bank-Chef der Vorteilsgewährung schuldig gemacht hat. Das Ermittlungsverfahren sei auf der Grundlage einer Privatanzeige eingeleitet worden, sagte ein Behördensprecher am Samstag.

Darin werde Ackermann der Vorteilsgewährung an den Ex-Finanzstaatssekretär und heutigen Deutsche-Bank-Berater Caio Koch-Weser beschuldigt, sagte der Sprecher und bestätigte damit einen Bericht des «Handelsblatts». Die Zeitung und mehrere weitere Medien berichteten am Samstag, die Klage sei die Fortsetzung der Dauerfehde zwischen dem Medienunternehmer Leo Kirch und der Deutschen Bank. Die Staatsanwaltschaft wollte sich auf Nachfrage nicht zur Identität des Klägers äußern. Der Sprecher sagte lediglich, die Anzeige habe zu einem Anfangsverdacht geführt. Hintergrund ist eine umstrittene Bundesbürgschaft für einen Milliardenkredit der Deutschen Bank an den russischen Energiekonzern Gazprom: Der damalige Staatssekretär Koch-Weser zeichnete die Absicherung des Darlehens durch den Bund im Oktober 2005 ab. Wenige Wochen später verkündete die Deutsche Bank, dass sie Koch-Weser als nichtoperativ tätigen Managing Director einstellen werde.

Gegenleistungen versprochen?

Oppositionspolitiker kritisierten damals, Koch-Weser wechsele zu einem Institut, das von Aufträgen der rot-grünen Regierung profitiert habe. Der ehemalige Staatssekretär im Finanzministerium habe bei der Auftragsvergabe eine wichtige Rolle gespielt. Bei den aktuellen Ermittlungen geht es um die Frage, ob Ackermann dem Staatssekretär als Gegenleistung für die Bundesbürgschaft eine Gegenleistung in Aussicht stellte. «Die Wiederaufnahme des Ermittlungsverfahrens beruht auf einer formalen Beschwerde von Herrn Kirch, nachdem die Ermittlungen schon im Sommer des vergangenen Jahres mangels jeden Tatverdachts eingestellt worden waren», erklärte die Deutsche Bank. Ein Sprecher der Bank sprach von einem «Rachefeldzug» Kirchs gegen die Deutsche Bank und nannte die Anschuldigungen gegen Ackermann und Koch-Weser «unbegründet».

Fortsetzung des Rechtsstreits

Medienberichten zufolge ist die aktuelle Klage gegen Ackermann die Fortsetzung des Rechtsstreits zwischen dem Medienunternehmer Leo Kirch und der Deutschen Bank: Kirch strengt seit Jahren immer neue Prozesse gegen die Deutsche Bank an, weil er sie für den Zusammenbruch seines Medienimperiums verantwortlich macht. Nach seiner Überzeugung war es Ex-Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer, der ihn mit öffentlichen Zweifeln an seiner Kreditwürdigkeit Anfang 2002 um seine Firma brachte. Der Sprecher Leo Kirchs war am Samstag zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Bekannt ist, dass Kirch den Ex-Politiker Koch-Weser schon vor Jahren wegen Bestechlichkeit und Vorteilsannahme anzeigte. Das Verfahren wurde eingestellt, läuft aber inzwischen wieder. Im Gegensatz zu Koch-Weser wird der Deutsche-Bank-Chef in diesem Fall erstmals als Verdächtiger genannt. (AP)

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