Erdogans Drohungen: Türkischer Honig
Dass Recep Tayyip Erdogan sein Faustpfand, die rund drei Millionen syrischen Flüchtlinge in der Türkei, im Machtpoker mit der EU einsetzen wird, war zu erwarten.
Allein aus Angst vor einer neuen Riesenwelle von Migranten dürfte Brüssel auch brav einknicken und dem türkischen Präsidenten wieder etwas mehr (türkischen) Honig ums Maul schmieren. Langfristig werden Erdogan verbale Streicheleinheiten nicht reichen. Er verlangt Visafreiheit und später irgendwann auch die EU-Mitgliedschaft.
Reaktion auf EU-Vorgehen: Erdogan droht mit Grenzöffnung für Flüchtlinge
Der derzeitige Konfrontationskurs zwischen der Türkei und Europa ist gefährlich. Und zwar besonders für ein Land: Deutschland. Hier leben knapp drei Millionen türkischstämmige Menschen, von denen viele den Kraftmeier vom Bosporus unterstützen. Seine Partei, die AKP, erhielt bei der letzten Wahl 2015 hierzulande knapp 60 Prozent der Stimmen – mehr als in irgendeinem anderen europäischen Land.
Dass sich die vielen Erdogan-Anhänger hierzulande radikalisieren könnten, ist keine schöne Vorstellung. Auszuschließen ist es nicht.
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