Enkel von Chomeini fordert Reformen

Der Enkel des iranischen Revolutionsführers Ruhollah Chomeini lässt Kritik am politischen System des islamischen Landes durchblicken. Aber auch Hassan Chomeini wird zu den "Männern des Systems" gezählt.
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Der Enkel des Ajatollahs lebt im Iran: Hassan Chomeini.
Der Enkel des Ajatollahs lebt im Iran: Hassan Chomeini. © Abedin Taherkenareh/EPA/dpa
Teheran

Angesichts der seit Wochen dauernden Proteste im Iran hat ein Enkel von Revolutionsführer Ruhollah Chomeini (1902-1989) Reformen gefordert.

Der prominente schiitische Geistliche Hassan Chomeini sagte dem Onlineportal Bayanfarda: "Die vernünftigste Art, das Land zu regieren, ist die 'mehrheitsorientierte Demokratie', die sich aus den Wahlurnen ergibt. Andere Wege sind mit weit mehr Fehlern und Kosten verbunden." Der Enkel des Ajatollahs, der im Iran lebt, ließ damit Kritik am politischen System des islamischen Landes durchblicken. Bereits zu Beginn der Proteste Mitte September hatte er sich kritisch geäußert.

Im Iran werden Parlament und Präsident gewählt, die Macht konzentriert sich jedoch auf den obersten Religionsführer. Seit dem Tod Chomeinis 1989 ist dies Ali Chamenei. Kandidaten für die Präsidentenwahl werden vom sogenannten Wächterrat abgesegnet. Die Mitglieder sind loyale Anhänger Chameneis und der politischen Führung. Bei den Straßenprotesten bezeichnen Demonstranten Chamenei immer wieder als Diktator. Auch Hassan Chomeini wird von vielen Demonstranten zu den "Männern des Systems" gezählt.

Auslöser der Proteste war der Tod der 22 Jahre alten iranischen Kurdin Mahsa Amini. Die Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie gegen die islamischen Kleidungsvorschriften verstoßen haben soll. Die Frau starb am 16. September in Polizeigewahrsam. Seit ihrem Tod demonstrieren landesweit Zehntausende gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie das islamischen Herrschaftssystem.

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