Endlich!
Gerrit Faust, der Chef vom Dienst der AZ, über die Rückzugspläne von Silvio Berlusconi.
München - Irgendwann reicht es. Wir kennen das aus Deutschland: Nach 16 Jahren Helmut Kohl wollte man den Mann einfach nicht mehr sehen. Jetzt hat Silvio Berlusconi angekündigt, 2013 nicht mehr antreten zu wollen.
Und ein Aufatmen geht durch Italien – und durch Europa. Hoffentlichmeint er es diesmal ernst mit seinem Abschied. Seit 1994 war er immer wieder mal Ministerpräsident. Bei uns verstand nie einer, wie man diesem korrupten Hanswurst immer wieder das wichtigste Amt im Lande anvertrauen konnte.
Unter Italienern fand sich kaum jemand, der offen für Berlusconi Partei genommen hätte. Er war ihnen peinlich. Aber gewählt haben sie ihn trotzdem immer wieder – gerade wegen seiner Chuzpe, gerade weil er immer den starkenMann markierte.
Aber auch, weil er ihnen immer mal wieder kleine und große Steuergeschenke gewährte. Aber inzwischen hat man den Eindruck, dass er selbst den Italienern zu peinlich geworden ist. Der Regierungschef, der sichmit minderjährigen Prostituierten umgibt, hat zuletzt sogar seine Hochburg Mailand an die Opposition verloren.
Und er ist trotz allem immer noch schlau genug zu sehen, wann der Lack endgültig ab ist. Mit 77 muss dann auch mal Schluss sein mit Bunga-Bunga imAmt.
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