Ende vertagt: Plastikmüll-Verhandlungen gehen weiter

Über das Problem sind sich alle einig: Plastikabfall vermüllt die Welt und ist eine Gefahr für den Menschen. Aber eine Einigung auf einen globalen UN-Vertrag ist schwierig.
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Plastikabfall wird auch exportiert und sorgt in vielen Entwicklungsländern für Probleme. (Archivbild)
Plastikabfall wird auch exportiert und sorgt in vielen Entwicklungsländern für Probleme. (Archivbild) © K.M. Chaudary/AP/dpa
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Genf

Die erhoffte Einigung auf ein globales Abkommen gegen Plastikmüll lässt weiter auf sich warten. Nach drei Jahren Verhandlungen und einer zehntägigen Abschlussrunde in Genf sollte der Vertrag eigentlich bis Donnerstagabend unter Dach und Fach sein. Nach intensiven Bemühungen mit dem Hoffnungsschimmer auf eine Annäherung vertagte der Konferenzvorsitzende die Sitzung der gut 180 Staaten um kurz vor Mitternacht auf Freitag. Um wie viel Uhr es weitergehen soll, blieb zunächst offen.

Ausgehandelt werden soll ein rechtlich verbindlicher Vertrag, um die Unmengen von Plastikabfall, die Ökosysteme zerstören und die Gesundheit der Menschen gefährden, einzudämmen. Der Vertrag soll den gesamten Lebenszyklus des Plastiks umfassen, von der Produktion über das Design bis zum Umgang mit Abfall. 

Streit über den Text findet zwischen zwei Gruppen statt: Deutschland und mehr als 100 weitere Länder wollen die Plastikproduktion auf ein nachhaltiges Niveau begrenzen, Einwegplastik wie Besteck, Becher und Verpackungen aus dem Verkehr ziehen und auf wiederverwendbare Produkte, Recycling und Kreislaufwirtschaft setzen. Dagegen stehen Länder, die den Rohstoff für das Plastik haben: Öl. Darunter sind Saudi-Arabien, der Iran und Russland. Diese Länder tun alles, um Produktionsbeschränkungen zu verhindern.

Plastik vermüllt Meere, Umwelt und Luft, tötet Fische und andere Lebewesen und gefährdet die menschliche Gesundheit. Kleinste Partikel werden vermehrt in Organen und auch im Gehirn gefunden. Laut Bundesumweltministerium hat sich die Kunststoffproduktion von den 1970er Jahren bis 2020 auf 367 Millionen Tonnen im Jahr versiebenfacht und könnte ohne Maßnahmen bis 2050 fast 600 Millionen Tonnen im Jahr erreichen. Einen großen Teil machen demnach Einwegprodukte aus, darunter Verpackungen. In Flüssen und Ozeanen haben sich nach Schätzungen weltweit 152 Millionen Tonnen Plastikabfälle angesammelt.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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