Eingreifen? Nein!

AZ-Chefreporter Matthias Maus über die Strategie des Westens in Libyen
Matthias Maus |
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 AZ-Chefreporter Matthias Maus über die Strategie des Westens in Libyen

Ein Irrer wirft Bomben auf sein Volk! Wie lange können wir noch zuschauen? Keine Minute länger, sagt das Herz: Lasst uns eingreifen in Libyen und dem Gaddafi in den Arm fallen! Und der Verstand? Der muss Probleme, Gefahren und Fallen erkennen, die ein Eingreifen als Irrtum erscheinen lassen. Ein Flugverbot durchsetzen. Was so leicht klingt, ist in Wahrheit der Weg des Westens in den Krieg. Die Luftabwehr müsste bombardiert werden, es wird Verluste geben, auch unter Zivilisten, auch durch Nato-Bomben. Das sind dann unsere Toten. Kriege sind mit der Air Force allein nicht zu gewinnen, das lernte George Bush der Ältere im Irak, das lehrt die Geschichte.

Den Aufständischen mit Waffenlieferungen beistehen? Militärisch ist das Unsinn, solange es nicht einmal Ansprechpartner bei den Aufständischen gibt. Politisch ist es nach dem Waffenembargo unmöglich, und strategisch wäre es Wahnsinn. Das weiß man spätestens, seitdem die USA in Afghanistan die Taliban unterstützten. Gegen die Sowjets.

So zynisch es klingt, ein schnelles Eingreifen bringt nichts, es gibt keine einfachen Lösungen. Beobachten, abwarten, mit Klugheit entscheiden, das ist keine Feigheit. Es ist die Revolution der Araber, und auch wenn es nicht jeden Tag so scheinen mag: Gaddafi wird verlieren. Wenn wir es aber falsch anpacken, dann könnte Libyen die erste arabische Revolution werden, in der der Westen zum Feind wird. Das darf nicht passieren.

 

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