Ein Toter bei Parlamentswahl in Albanien
Bei der Parlamentswahl in Albanien ist es sofort nach Beginn zu blutiger Gewalt gekommen. In der Stadt Lac (35 Kilometer nördlich von Tirana) wurde am Sonntagmorgen ein sozialistischer Wahlhelfer durch Schüsse getötet. Das berichtete die Polizei.
Tirana - Zwei weitere seien verletzt worden. Eine Sondereinheit der Polizei RENEA sei nach Lac geschickt worden. In der südalbanischen Hafenstadt Flora wurde unmittelbar vor Öffnung der Wahllokale der Wagen des örtlichen sozialistischen Parteisekretärs durch eine Explosion zerstört, hieß es in Medienberichten.
Rund 3,3 Millionen Albaner sollen entscheiden, ob der seit 2005 regierende rechtskonservative Sali Berisha (68) ein drittes Mandat erhält. Herausforderer sind die vereinigten Linken unter dem früheren Hauptstadt-Bürgermeister Edi Rama (48). Es wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen erwartet. Die EU und die USA hatten die Wahl als demokratischen Reifetest für das arme Balkanland bezeichnet. Nur so habe das NATO-Mitglied Chancen, näher an Brüssel heranzurücken.
Nach der letzten Wahl war es wegen behaupteten Wahlbetrugs zu einer eineinhalbjährigen Blockade des politischen Systems gekommen. Vier Menschen waren bei einer Demonstration von der Berisha-Garde erschossen worden.
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