Ein peinlicher Offenbarungseid

AZ-Politik-Chefin Natalie Kettinger über politische Ahnungslosigkeit.
von  Natalie Kettinger

Es wird viel darüber diskutiert, ob die Schließung von Lokalen im Teil-Lockdown berechtigt ist, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. Nicht wenige halten sie für überzogen. Denn laut Robert Koch-Institut weiß man bei rund einem Viertel der registrierten Fälle, wo sich die Betroffenen angesteckt haben. Die Gastronomie spielt dabei eine extrem untergeordnete Rolle.

In den übrigen 75 Prozent ist jedoch völlig unklar, wo die Infektion erfolgt ist - es könnte also auch im Restaurant gewesen sein. Deshalb gilt es, so viele Informationen wie nur irgendmöglich zusammenzutragen. Erstens, um Menschen zu schützen und zweitens, um Maßnahmen zu begründen oder anzupassen.

Dass Bayerns Gesundheitsministerium nicht einmal in der Lage ist, abzufragen, wie oft Kontaktlisten von den Gesundheitsämtern herangezogen wurden, um Kontaktketten nachzuverfolgen, ist ein peinlicher Offenbarungseid. Die Folgen: noch mehr Verunsicherung - und noch mehr Zweifel an der Coronapolitik der Staatsregierung.

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